Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 30.10.2011, 08:20
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.07.2009
Ort: Region Hannover
Beiträge: 4.026
Standard AW: Wer von euch mit G2-Tumor hatte keine Chemo?

Liebe Anna,
der Vergleich mit anderen Patientinnen bringt dir da leider wenig.
In Augsburg,auf dem Brustkrebskongress haben wir erfahren,dass es zukünftig die Eingruppierung G2 wohl nicht mehr geben wird,denn die Tumore G2 lassen sich enweder einem G1 oder G3 zuordnen.
Dafür bedarf es aber weiterer Tests,wie z.B. uPA/PAI1 oder Oncotype oder Mammaprint.
Wichtig wäre in Deinem Fall der Ki67,der gibt Auskunft,wie schnell sich der Tumor teilt,bzw. wie aggressiv er ist.
Ganz ehrlich,er hat wenig Hormonrezeptoren,sehr wenig Östrogenrezeptoren(10%),und auf die kommt es an.
Es sieht nach einem Luminal B Tumor aus(aufgrund der wenigen Rezeptoren),Du bist jung-das spricht tatsächlich für eine Chemo.
Es ist anzunehmen,dass der KI67 >14 liegt.
In dem Fall spricht eine Chemo eher gut an und für eine ausrichende alleinige AHT ist das zu wenig.
Ich schicke Dir mal einen Auszug aus meinem Post bez.dessen,was wir in Augsburg gehört haben:
Zitat:
Großes Thema war die individualisierte Behandlung von BK,also ob Chemo ja oder nein.
Es wurde die verschiedenen Tests vorgestellt(Oncotype DX,Mammaprint,uPA/PAI-1,Genomic Grade)
Ziel ist die Vermeidung von Übertherapien,Kostensenkung und Verbessertes Überleben.
70% aller Tumore werden mit G2 betitelt,wobei anzunehmen ist,dass diese tatsächlich entweder G1 oder G3 Tumore sind.Denn ein Teil der G2 Tumore verhält sich ähnlich nicht-aggressiv wie die G1 Tumore,der andere Teil aggressiv wie G3 Tumore.
Bei diesen sogenannten G2 Tumoren ist oft nicht sicher,ob sie eine Chemo brauchen oder nicht,je nachdem ob sie sich wie G1 oder G3 verhalten
.Diese Tests versuchen,eine Aussage dazu zu treffen,immerhin betrifft es eine große Gruppe.
Alle bisherigen Tests zeigen Vorteile und Nachteile.
Mammaprint und Upa/PAI-1 brauchen Frischgewebe,während Oncotype Dx auch mit in Paraffin eingebettetes Gewebe zurecht kommt.
In der Plan B Studie hat man mittels des Oncotype DX Tests gerade mal 11% herausgefischt,die keine Chemo benötigen.Ziel ist es,ca.30% der Frauen,eine Chemo zu ersparen.
Oncotype und uPA/PAI-1 haben sich zum Teil widersprochen.
Neu ist auch,dass nun ein KI 67 von >14 als erhöht gilt,nicht wie früher > 20!
Doch ob ein Tumor bei 13 oder 15 anzusiedeln ist,ist bei einer Färbung schwierig zu beurteilen,zumal es in der Histologie keine Zertifizierung gibt.
Die Frage ist,welche Patientin,mit
Alles Gute,Jule
Mit Zitat antworten