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Alt 23.12.2012, 14:27
aquila aquila ist offline
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Standard Rektum-CA mit Verdacht Knochenmetastasen

Hallo.
Ich bin neu hier und hoffe, es ist der richtige Bereich für meine Frage(-n).

Mein Lebensgefährte (Ende 40) hat ein Rektum-CA. Dies ist im Rahmen einer (ersten) Routine-Krebsvorsorgeuntersuchung entdeckt worden.
Beschwerden etwaiger Art hatte und hat er (noch) nicht.

Das Karzinom war relativ großflächig, konnte aber erfolgreich bestrahlt werden und eigentlich waren die Heilungsaussichten da noch gut. (OP ist Anf. Jan.)
Es wurde auch überall umfangreich nach Metastasen gesucht (speziell Lunge und Leber, da die wohl "first in line" sind, d.h. meist als erste betroffen, wenn es gestreut hat, aber auch überall sonst.)
Kein Befund und/oder Verdacht irgendwo.
Bei dem MRT nach der Bestrahlung wurden dann leider ossäre Herde entdeckt.
Szintigraphie hat das dann bestätigt. Wirbelsäule und Becken.
Es wird sich also höchstwahrscheinlich um Knochenmetastasen handeln.
Die Knochenbiopsie erfolgt im Rahmen der Rektum-OP im Jan.
Die Lage und/oder Anordnung der Metastasen sieht aber lt. aller Ärzte eher nach einem Prostatakarzinom aus, nicht nach einem Darm-CA. Möglich sei das allerdings durchaus auch.
Im Rahmen der urpsrüngl. Vorsorgeuntersuchung wurde wegen leicht erhöhtem PSA-Wert (6) auch Prostatabiopsie vorgenommen (Ultraschall unauffällig). Alle 16 Stanzen ohne Befund.
Nun wurde unter Narkose nochmal Prostata-Biopsie gemacht (24 Stanzen), Ergebnis im Jan. (wegen Feiertage).

Das ist der Status, nun meine Fragen, von denen ich hoffe, dass hier vielleicht Erfahrungswerte von Betroffenen mir etwas Antworten geben.

1. Frage: Die Prognose bei Knochenmetastasen vom Darm-CA ist wohl sehr schlecht. Laut Internet im Schnitt unter einem Jahr.
Soweit ich rausgelesen habe, sind aber bei Knochenmetastasen meist schon vorher andere Organe längst betroffen. Außerdem wird meist von Tumoren im Knochenmark gesprochen, nicht im Knochen selbst (was wohl ein Unterschied ist, soweit ich verstehe). Laut unseres Onkologen ist aber der extra genommene Blutwert ok, d.h. es liegt laut seiner Aussage "keine Erkrankung des Knochenmark selbst" vor.
DAS widerum ist laut i-net aber doch sehr untypisch, oder nicht? Also wenn es von Darmkrebs kommt, jedenfalls...
Und hat die Tatsache, dass weder Knochenmark, noch andere Organe (soweit jedenfalls laut MRT und CT und Blutwerte) betroffen zu sein scheinen ggfls. eine Auswirkung auf die Prognose?

2. Frage: Es soll wohl möglich sein, laut unseres wirklich guten Onkologen, dass das Prostatakarzinom selbst sich zurückgebildet hat, nachdem es in den Knochen metastasiert hat. Das soll wohl durchaus vorkommen. Sollten die Metastasen also von der Prostata kommen, und somit hormonsensibel sein, sei die Prognose deutlich besser. Heilung natürlich auch dann nicht mehr möglich, aber die Lebenserwartung kann dann wohl offenbar durchaus noch mehrere Jahre betragen, wenn die Tumore sich einige Zeit mit Hormonen (chem. Kastration) stoppen lassen.
Hat oder kennt jemand so einen Fall, so das "Ursprungs-CA" in der Prostata nicht mehr nachweisbar war und die Knochenmetastasen trotzdem daher kamen? Und wenn ja, wie war/ist da im jeweiligen Fall der weitere Verlauf (gewesen)...?

3. Frage: Ist es wohl überhaupt auch möglich, dass die gefundenen "ossären Herde" womöglich gar nicht bösartig sind...? Laut unserem Onkologen wäre das extrem selten, weil gutartige Knochentumore wohl höchstens mal 1 oder 2 auftauchen, nicht aber mehrere kleine...

Freue mich über alle Infos und Erfahrungen, die ihr für mich habt.
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