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Alt 29.11.2006, 11:02
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: 1.Chemo - geschwächt und mutlos - was nun?

Liebe Maret,

mein Mann hat mich gehalten, gehoben und getragen, ohne ihn hätte ich das nicht bis hierher geschafft.

Die Chemo kann ein Fatiquesyndrom erzeugen, der Mensch wird depressiv, agressiv, labil, zieht sich in sich zurück und ist für nichts mehr zugänglich, vermutlich steckt Deine Mutter in diesem schrecklichen Tunnel fest. Sie kann nichts dafür und alleine wird sie wohl die Kraft nicht haben, da raus zu kommen. Wenn dann auch der Arzt diese Symtome nicht erkennt, hat Deine Mutter keine gute Betreuung. Könnte man vielleicht seelsorgerische Hilfe in Form von Besuch organisieren, damit sie jemanden hat, den sie anrufen kann, der kommt und ihr zuhört, vielleicht fällt es ihr leichter, mit einer neutralen Person zu sprechen, einem Pfarrer, einer Seelsorgerin, etc. Das müßte es doch in der Nähe geben.

Die Leiterin unserer Selbsthilfegruppe hat mich besucht, ich mußte dort nicht hinfahren. Es gibt sehr gute Informationsbroschüren über Darmkrebs und auch über das Fatiquesyndrom, vielleicht besorgst Du Dir und gibst sie Deiner Mutter, vielleicht erkennt sie sich ja wieder und hat dann das Gefühl, dieser Zustand hat einen Namen also bin ich nicht alleine mit dieser Last... vielleicht wird sie dann neugierig und möchte darüber reden....

Liebe Maret, hoffentlich konnte ich Dir einbischen Mut machen, nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, wie Du Deine Mutter aus diesem dunklen Tunnel herausholen kannst.

Liebe Grüße an Deine Mutter, wenn Du magst, dann druck Dir doch Beiträge aus dem Forum aus und gib sie Deiner Mutter zu lesen, vielleicht erkennt sie ja auch damit, daß sie mit ihrer Not nicht alleine ist.

Ganz liebe Grüße und eine liebe Umarmung !
Jelly
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