[Birdie]

Seit langer Zeit predigen alle Nutzer des Nierenkrebs-Forums immer wieder, dass nach der Diagnose Nierenzellkarzinom ein komplettes Basisstaging erfolgen sollte -
das bedeutet
CT-Thorax - um Lungenmetatasen auszuschließen
MRT oder CT Schädel - um Hirnmetastasen auszuschließen
So wie eine Skelettszintigraphie um Knochenmetastasen auszuschließen.

Darüber habe ich vor kurzem mit Prof. Dr. Dü.. , einem der wenigen deutschen Tumor-Orthopäden korresspondiert.
Gerade im Falle des Nierenzellkarzinoms konnte er schon in einigen Studien nachweisen, dass eine Operation von Knochenmetastasen oft lange Metastasenfreiheit für den Patienten bedeutet.

Er schrieb mir jedoch auch, dass die Skelettszintigraphie gerade bei Metastasen des Nierenzellkarzinoms oft falsch negativ ausfällt. Zur genauen Einschätzung der Frage von Knochenmetastasen sollte deshalb besser eine Ganzkörper-MRT durchgeführt, die jedoch leider noch nicht überall verfügbar ist. Wird geplant eine oder alle vorhandenen Metastasen zu entfernen, muss jedoch in jedem Fall eine solche Untersuchung stattfinden, um keine Metastase im Knochen zu übersehen.

Oft kommt die Frage auf, woran ein Patient die Schmerzen einer Knochenmetastase von normalen "Verschleiß"-Schmerzen unterscheiden kann - Ich habe mich darüber mit einem anderen Arzt unterhalten, die mir sagte, dass man sich einfach nicht sicher sein kann, aber auf folgende Dinge achten sollte:

Wenn eine Stelle konstant schmerzt - konstante dumpfe Schmerzen, die nicht durch Änderung der Haltung oder Schlafposition entlastet werden können. Der Schmerz sollte sich nicht Tages- oder Uhrzeitbedingt unterscheiden.
Verdächtig ist auch eine Stelle, wenn sie mitten auf einem langen Knochen ist (also z.B. Oberschenkelknochen).
Die Stelle wäre schmerzempfindlich auf Druck oder bei auch bei Fahren über Unebenheiten.
Falls die Metastase sich allerdings auf einem Muskelansatz oder an einem Band (z.B. Kreuzband) befinden sollte, dann würde sich der Schmerz natürlich mit der Bewegung verändern.