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Alt 16.12.2015, 11:55
Flo92 Flo92 ist offline
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Registriert seit: 13.12.2015
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Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs, nicht Seminom

Hallo ihr lieben,

entschuldigt bitte, dass ich so lange hab auf mich warten lassen. Aber es gibt gute, nein ausgezeichnete Neuigkeiten!

Aber zunächst einmal TAUSEND DANK für eure Antworten. Es war die richtige Entscheidung mich hier anzumelden und über meine Sorgen zu sprechen.



Jetzt zu den guten Neuigkeiten. Ich hatte gestern das Gespräch mit meinen Ärzten. Diese haben sich die Befunde, CT, MRT und Röntgenbilder sowie die endgültigen histologischen Ergebnisse angeschaut und mich von Tumorstadium 2 auf 1 herunterkorrigiert. Warum?

Ganz einfach. Die Radiologen in der anderen Klinik, die in der ich auch operiert wurde (Hodenentfernung) haben ja in meinen Lymphknoten und in der Lunge verdächtige Herde gefunden. Die neue Klinik (Zweitmeinung 1) und die Spezialisten in Zürich die ich kontaktiert habe (Zweitmeinung 2) haben sich diese nun auch angeschaut und sind unabhängig zu dem Entschluss gekommen, dass die "Herde" an sehr untypischen Stellen sitzen und die vergrößerten Lymphknoten aktuell noch als ungefährlich einstufen (Kann noch eine Entzündung sein). Meine Tumormarker sind alle im normal Bereich, also gibt es aktuell keinen Grund für eine OP/ Chemo, da die Wahrscheinlichkeit (75%) dass ich nichts mehr habe (keine Metastasen) sehr hoch ist.

Das histologische Ergebnis, nach dem gefragt wurde, hat ergeben, dass ich ein Embryokarzinom hatte (unausgereiftes Teratom). Mein Arzt hatte mir das irgendwie so erklärt, dass das eine art Zwilling ist, den ich in der Gebährmutter von meiner Mutter irgendwie bekommen habe. War sehr spannend, aber auch unheimlich.

Festzuhalten ist: Ich muss keine Chemo machen, vorerst zumindest mal nicht. Das ist gut, so kann ich heute meinen Geburtstag und in ein paar Tagen Weihnachten ausgiebig feiern.

So geht es jetzt weiter:

- Alle 6 Wochen werde ich zur Nachuntersuchung einbestellt. Bekomme ein MRT von Lunge und Lymphknoten, Blutbild usw. Dann sieht man ob sich was verändert
- Das geht jetzt 1 Jahr lang so. Danach werde ich zwei Jahre lang alle 3 Monate nachuntersucht und danach 5 Jahre lang halbjährlich
- Sollte man in der Zeit etwas finden, wird das natürlich behandelt (Chemo oder operativ) kommt dann halt drauf an was und wo es ist.

Das war das schönste Geschenk was man mir machen konnte. Selbst wenn in 6, 12, 24 Wochen etwas festgestellt wird, ist das ok und ich werde das schaffen. Aber die Ärzte sagen, dass bei mir die Chancen so gut stehen, dass das Risiko höher wäre, eine chemo mit allen Nebenwirkungen und folgeschäden in kauf zu nehmen um später festzustellen, dass sie nichts bewirkt hat als jetzt erst mal abzuwarten, zu beobachten und im Zweifelsfall immernoch eine Chemo zu machen. Die Heilungschancen sind die gleichen.

Das hin und her in den letzten Wochen/ Tagen war schon schwer. Für Familie, Frau und auch mich. Aber jetzt haben wir erstmal Gewissheit und schauen, was die Zukunft so bringt.

Ich werde in regelmäßigen Abständen berichten, was sich so ergibt und wie es weitergeht. Am Freitag habe ich noh einen Termin mit den Ärzten in Rüsselsheim, dann stellen die ihren Beahndlungsvorschlag vor. Mal schauen was die sagen...

Ganz viele Grüße und schöne Feiertage!!
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