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Alt 13.07.2018, 00:41
Däumling Däumling ist offline
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Standard 6 Monate später

Ihr Lieben,
auch wenn ihr jeder euer eigenes schweres Päckchen zu tragen habt, möchte ich mich an euch wenden.
Vielleicht erinnert sich jemand an den kurzen Leidensweg meines Papas.
Diagnose Speiseröhrenkrebs im September 2017, gestorben ist er am 26.01.18
Ein halbes Jahr ist es nun her.
Ein halbes Jahr, in dem das Erbe auf mir lastet.
Soviel anzugehen, und alles schiebe ich vor mir her. Ich bewege mich in mini Schritten. Ich schlafe schlecht, oft viel zu spät, so wie heute.
An manchen Tagen komme ich überhaupt nicht „aus‘m Knick“
Ich künmere mich zwar um Haushalt und Kinder aber ich scheue Verabredungen, sage sie oft im letzten Moment ab.(abgesehen von 2 Freundinnen)
Ich mag nicht sprechen. Auch nicht über alltägliches. Ich mag einfach nur meine Ruhe.
Ich weine wenig. Nicht, weil mein Papa mir nicht fehlt. Im Gegenteil. Aber ich kann einfach nicht.
Liegt es daran, dass ich mein ganzes Leben stark sein musste und nie gelernt habe, trauern zu dürfen? Dabei habe ich einen tollen Mann mit tollen Schwiegereltern. Wunderbare Kinder. Ich bin nicht alleine. Und doch irgendwie einsam.
Ich bin müde, erschöpft, ausgelaugt, kraftlos, werde immer schmaler, obwohl ich esse.
Soviel ist schon passiert in diesem Jahr. Zuviel? Mehr als ein Mensch tragen kann?

Heute habe ich mich das erste mal gefragt, ob das der Anfang einer Depression ist.
Oder steckt etwas anderes dahinter?

Ich bin ratlos. Drehe mich im Kreis und weiß gar nicht so recht, was ich hören möchte.
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Alles Liebe
Däumling
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Geliebter Papa 21.11.1956-26.01.2018
Mein tapferer Kämpfer, mein Held, mein Herz.
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Papa: SPRK Diagnose 09/17, OP 10/17, Bestrahlung ab 12/17, Rezidiv wuchert ins Bronchialsystem Ende Dez 17
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