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Alt 28.01.2014, 07:12
simi1 simi1 ist offline
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Registriert seit: 04.11.2011
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Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Ach Grit,

ich bin mir bewusst, dass mitleidsvolle Reaktionen erhofft werden und Widerworte keine Resonanz erfahren. Zustimmung ist emotional auch deutlich einfacher zu formulieren. Dennoch habe ich nun, nach vielen Stunden des Abwägens, den Entschluss gefasst, mich vermutlich verbal in die Nesseln zu setzen. – Warum?

Kinder sind in ihren Empfindungen ein Abbild ihrer Eltern. Wenn es Mama schlecht geht, kann es ihrem Kind nicht gut gehen. Sie fühlen sich tief in das Seelenleben ein, leiden entsetzlich mit und bemühen sich von Innen heraus um angepasstes Verhalten. Das ist kein psychologischer Lehrsatz, sondern das Ergebnis meiner persönlichen Lebenserfahrung als Mutter.

Wenn man als Elternteil physisch oder psychisch erkrankt ist, gilt es dies zu akzeptieren und sich in qualifizierte Behandlung zu begeben – sich selbst und dem anvertrauten Kind zuliebe. Eine letale Krebserkrankung und ein als nicht optimal erfahrener Behandlungsverlauf innerhalb der Familie, ist kein gültiges Argument, sich einer Therapie zu verweigern.

„Ein Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.“
Dieses Zitat von Novalis schoss beim Lesen deiner Zeilen nicht zum ersten Mal durch meine Gedanken.
Jürgen hat dir eure Tochter hinterlassen: Das schwerste, verantwortungsvollste, größte und zugleich schönste Vermächtnis überhaupt. Halte dieses Vermächtnis nicht nur am Leben, halte es lebendig!

Ich wünsche dir und deiner Tochter viel Kraft und Mut und eine lebenswerte Zukunft
Simi
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