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Alt 20.02.2009, 09:29
Dijana Dijana ist offline
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Standard AW: Mein Weihnachtsgeschenk..... Darmkrebs...

kopf hoch, ebony!

deine gesichte könnte auch meine sein – ich bekam die diagnose darmkrebs ebenfalls kurz nach weihnachten, allerdings ein jahr vor dir.

auch ich hatte keinerlei beschwerden oder anzeichen, im gegenteil: keine sechs wochen vor meiner diagnose lief ich einen marathon, hatte das ganze jahr darauf trainiert und war fit und gesund (dachte ich jedenfalls). im nachhinein weiss ich, dass mich das training in gewisser weise auch gerettet hat, da mein immunsystem immer auf hochtouren lief.

kurz vor weihnachten war ich sehr schlapp (kam mir dann doch komisch vor, denn an den marathon-anstrengungen konnte es nicht mehr liegen), hatte verdauungsstörungen und undefinierbare schmerzen im unterleib. ich war bei meinem internisten und er entnahm mir blut, urin, machte einen ultraschall der organe im bauchraum und fand – nichts. das blut war ok, die organe auch. um aber alle eventualitäten auszuschliessen, legte er mir eine darmspiegelung ans herz. gleich nach den weihnachtsfeiertagen hatte ich den termin. das ergebins war niederschmetternd, denn ich hatte einen 6 mal 4 cm großen, bösartigen tumor in der sigmakurve. ich war am ende. diagnose darmkrebs mit 36, drei tage nach weihnachten.

mein arzt kümmerte sich hervorragend um mich, kochte mir trotz proppevoller praxis einen tee und machte mir gleich drei op-vorschläge: karlsruhe, freiburg oder heidelberg. silvester verbrachten mein mann und unsere beiden kids mehr oder weniger weinend auf dem sofa.

so wurde ich am 2. januar 2008 in karlsruhe operiert. 40 cm darm und gleich 52 lymphknoten aus dem bauchraum wurden entfernt, davon war eine nicht ok. ich hatte glück: sonst kein befall, alle anderen organe waren sauber. mein tumor hatte die t2-klassifizierung.

ich habe auf anraten der ärzte eine chemo gemacht. es war eine schlimme zeit, mit guten und schlechten tagen. an guten tagen konnte ich fast normal meinen alltag leben, die schlechten tage verbrachte ich in bad und toilette. ende juli 2008 war ich fertig. um psychisch nicht in ein loch zu fallen, habe ich mir einen mental-coach gesucht. durch das training mit ihm konnte ich die schlechten tage etwas besser ertragen. auch das langsame laufen im wald war ein segen, denn dadurch ich hatte das gefühl, dass ich immer noch lebe.

ich habe mich nach meiner erkrankung sehr viel mit dem thema ernährung befasst, denn da kann man selbst am meisten tun, um in einem gewissen rahmen gesünder zu leben. z.b. verzichte ich komplett auf zucker und zuckereraustauschstoffe. was gar nicht so leicht ist, denn das zeug ist überall drin.

heute geht es mir gut. ich denke an dich und wünsche dir viel kraft und lebensmut. der wille zählt.

dijana
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