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Alt 16.03.2004, 08:16
Gast
 
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Standard Lymphknoten entfernen?

Lieber Felix,
die Gefahr, daß in den LKs unentdeckten MEtastasen sitzen ist weit aus größer, als die Probleme, die Deine Mutter nach LK-Resektion mit einem Lymphödem bekommen kann. Zugegeben: ein Lymphödem kann ziemlich besch... sein, aber das Risiko von Metastasierung bedroht eben auf einer ganz anderen Ebene, es bedroht das eigene Leben.
Ich habe eine LK-Resektion in der Leiste erhalten, 12 Knoten sind entfernt, 3 davon waren befallen. Probleme mit einem Ödem gab es erst nach 4 Jahren - wenn es erstmal in Gang gekommen ist, hat man allerdings auch sein LEben lang damit zu tun, denn die fehlenden LK's können ja nicht nehr ersetzt werden. Beachtet man einige Regeln, kann man allerdings ganz gut damit leben.

Deiner Mutter könnte evtl. der Kontakt zu einer Krebs-Beratungsstelle ganz gut tun. Sie hat mit oder ohne Lymphknotenbefall einen ernst zu nehmenden Befund und muß sich mit ihrer Situation auseinandersetzen. Allein wegen der Angst, die ihr im Nacken sitzt, wäre eine Unterstützung im Gespräch von Fachleuten sicher angeraten. Meine Erfahrung diesbezgl. ist, daß Nicht-Betroffene, auch noch so gut meinende Angehörige leider die Situation nicht wirklich nachvollziehen und auch nicht wirklich allein unterstützen können. Mir haben am besten die Kontakte in einer Selbsthilfegruppe geholfen - dort gab es Langzeitüberlebende, von deren Strategien ich gut profitiert habe. Also sucht Euch miteinander Hilfe.

Über den Effekt von Interferon kann man sich streiten. Im Grunde befindet sich dieser Wirkstoff immer noch in der Erprobungsphase. Z.Zt. überwiegen die erheblichen toxischen Nebenwirkungen meistens die positiven Effekte und viele Patienten haben erhebliche Einbußen in ihrer Lebensqualität. Deine Mutter sollte sich sehr gut mit ihrem Arzt beraten, um sich dann besser für den Weg, den sie bereit ist zu gehen, entscheiden zu können.

Gruß von Birgit
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