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Alt 26.12.2005, 15:43
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: Meine 1. Chemo mit Taxotere

Hallo Heinke,

ich bin 47 Jahre alt. Die erste OP war nach einem in situ Karzinom mit 3,5 cm. Zuerst hatte ich einen Schnellschnitt, um die Ausbreitung zu beurteilen. Es war bis zum Rand des Schnitts ausgebreitet. Ein paar Tage später noch mal einen Schnellschnitt, wieder war es bis zum Rand ausgebreitet. Die Prognose lautete daher: Wenn bei der histologischen Untersuchung herauskommt, dass das Präparat 2 x bis zum Rand Tumorzellen aufweist, dann wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die ganze Brust Tumorzellen haben. Zwar waren es bei mir sog. schlafende Zellen, da sie noch nicht ausgebrochen und in die Umgebung eingewachsen waren, aber zur Vorsorge wird dann eine Mastektomie vorgenommen.

Die letzten zwei Jahre war ich immer zur Mammographie und zum Skelettszintigramm. Man hat nie etwas festgestellt. Dann war ich im November wieder zur Mammographie. Die Ärztin meinte, da wäre etwas, was man beobachten müsste, aber es gäbe keine Anhaltspunkte für erneut aufgetretenen Krebs. Ein halbes Jahr später sah das Ganze schon ganz anders aus. Es waren Gewebsveränderungen zu sehen, aber es war seitens des Radiologen keine genaue Diagnose möglich. Er meinte, es sähe wohl bösartig aus, aber zur genauen Abklärung sollte ich eine Mammastanze durchführen lassen. Ich hatte einen Riesenschiss davor und wollte wieder einen Schnellschnitt unter Narkose. Das habe ich im Krankenhaus bei der Voruntersuchung gesagt und 1 Woche später hatte ich den Termin für den Schnellschnitt. Bei einer weiteren Untersuchung am Vortag der OP hiess es, es sähe höchst bösartig aus, nach Meinung des Arztes wäre es am Explodieren. Ich sollte unbedingt eine Stanzbiopsie machen und das Gewebe untersuchen lassen. Ich habe es dann doch am gleichen Abend noch machen lassen. Das Ergebnis war bösartig. Da der Tumor sehr groß war, musste wiederum eine Mastektomie vorgenommen werden. Letzendlich war es dann ein Tumor von 6 cm. Beim der zweiten OP wurden auch viele Lymphknoten entfernt und 3 Stück waren befallen. Aber ich denke, es ist nun alles weg. Ich habe auch keine Metastasen. Und trotz Mastektomie muss die Chemo zur Vorsorge halt gemacht werden, damit auch alle Tumorzellen, die möglicherweise noch vorhanden sind, zerstört werden.

Ich kenne mich nicht sehr gut aus, aber es gibt vielleicht, was die Ausbreitung betrifft, verschiedene Arten von Tumoren. Und auch die Größe des Tumors wird eine Rolle spielen bei der Beurteilung, ob man brusterhaltend operieren kann. Da solltest Du auf jeden Fall noch mal die Ärzte fragen, um Dich zu vergewissern, damit Du für Dich die Sicherheit hast, dass Du das Richtige machst. Es ist auf jeden Fall schön, wenn man seine Brust behalten kann. Psychisch macht es mir zwar überhaupt nichts aus, keine mehr zu haben, aber die Lauferei zu den Sanitätshäusern, Gespräche mit Krankenkasse, Bewilligung ja oder nein (Prothesen,BH`s), Zuzahlungen, das fand ich manchmal etwas nervig. Ein Wiederaufbau wäre für mich nicht in Frage gekommen, da ich Angst vor den Fremdkörpern in meinen Brüsten hätte. Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Tumor sich verkleinert und Deine Brust erhalten werden kann.

Liebe Grüße
Andrea
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