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Alt 19.03.2014, 08:03
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Mit dem Tod auseinandersetzen???

Liebe Sarah,

ich würde den Arzt auch fragen, was man sich im Genauen jetzt von der Chemo verspricht, was die bewirken soll oder welche Symptome sie lindern soll. Und dann könnt ihr entscheiden, ob es das wert ist oder nicht mehr. Und auch, ob Deine Mom das noch kann. Letztlich entscheidet sie, ihr könnt ihr nur alle Informationen geben, damit sie zu einer für sie richtigen Entscheidung kommt. Im Moment weiß ja keiner wie lange Deine Mom nocn Zeit hat, und ich finde die Option, dann hat sie einien Monat oder auch zwei Monate länger Zeit, nicht immer unbedingt ausschlaggebend für eine Entscheidung. Wenn die Leiden einfach zu groß sind, und die Zeit sehr begrenzt ist, finde ich persönlich am Ende die Lebensqualität viel wichtiger, aber das kann nur jeder für sich entscheiden.

Was das Thema Tod und das Reden darüber angeht: Also ich würde sagen, damit muss deine Mutter anfangen, es sei denn, sie macht doch immer wieder Andeutungen über dieses Thema, dann kannst du vielleicht auch mal ganz ganz vorsichtig und sensibel dieses Thema ansprechen. So war es bei meiner mom. Sie hat immer mal was an den Raum geworfen, womit ich so nichts anfangen konnte und dann haben wir darüber gesprochen, dass sie gehen wird und wie es ihr damit geht und wie es uns damit geht, und auch die Beerdigung haben wir bereits organisiert, da sie das gerne so wollte.

Stehe übrigens auch grad vor dem Thema, ob meine mom noch eine Chemo macht. Meine Mom gehts zur Zeit ja sehr schlecht, wie in dem Novaminthread nachzulesen ist. Und wir verschieben momentan die Chemo von einem Dienstag zum nächsten Dienstag. Meiner Meinung nach hat sie einfach zu wenig Kraft. Sie befürchtet das auch, hätte die Chemo aber natürlich gerne trotzdem irgendwie. Sie hat jetzt wo die Schmerzen weg sind immer mehr mit ihrer Luftnot zu tun, und ich werde Freitag mit dem doc reden. Werden wir sehen, wie es weiter geht.

Unser doc hat noch nie gesagt, dass wir uns auf den Tod oder so einstellen muessen. Aber er merkt glaub ich auch, dass ich darauf vorbereitet bin. Hatte ihn ja auch neulich schonmal gefragt, was wir machen, wenn sie wirklich voellig pflegebeduerftig wird. Den doc davor hat sie mal gefragt, nach einem CT, das sehr gut aussah, im August, da fragte sie dann, ob sie Weihnachten noch da sein wird. Da hat er geantwortet, dass er ja kein Prophet wäre. Find ich auch richtig, so genau wissen die Ärzte nämlich gar nicht, wie lange sich so eine Krankheit ziehen kann. Ganz zum Schluss wirds sicher absehbarer aber sonst wissen die das auch nicht. Man kann sagen, bei uns fließt die Situation dahin und wenn was zu tun ist, dann tun wir es eben. Hätte nie gedacht, dass ich selbst was das Thema angeht, es so ruhig angehen lassen kann. War aber anfangs auch nicht so.....

Ich kann dir nur sagen, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, du wirst in die Situation reinwachsen, schöner wird sie sicher nicht, aber man lernt damit umzugehen.

Sollte Deine Mom nie darüber sprechen wollen, da ist ja auch jeder anders, dann werdet ihr auch so alles in ihrem Sinne geregelt bekommen, vertrau darauf


Alles Gute für deine Mom
und ganz viel Kraft für Dich
Lg
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