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Alt 16.01.2013, 09:59
Bellchenblau Bellchenblau ist offline
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Standard AW: Burkitt Lymphom bei 2 jährigem hat jemand Erfahrung damit?

Liebe Mama26,

Am 15. August wurde bei unserem 7 - jährigen Sohn ein Burkitt- Lymphom diagnostiziert. Mittlerweile geht es ihm wieder super und es ist erst 5 Monate her.
Ich habe es selber im rechten Unterbauch ertastet, weil er über leichte Bauchschmerzen klagte. Während der Bauch-OP wurde es uns dann mitgeteilt. Es reißt einem die Füße unter dem Boden weg und man hat sofort die furchtbarsten Gedanken, die es gibt. Das wünscht man wirklich niemandem. Wir sind dann am nächsten Tag sofort in die Uniklinik auf die Kinderkrebsstation verlegt worden. Und nach etlichen Untersuchungen - MRT, Sono, Blutuntersuchungen, Knochenmarkpunktion, Lumbalpunktion,...- fing nach 3 Tagen bereits die Chemo an. Unser Sohn hatte Stadium 3, wurde aber in die Risikogruppe 2 eingeteilt, sodass er nur 4 1/2 Chemoblöcke benötigte. Diese Unterteilung wird euch alles noch genau erklärt. Wir waren immer 7 Tage stationär in der Klinik, in denen er ganz viele verschiedene Chemomedikamente bekommen hat, anschließend waren wir 14 Tage zu Hause. Dann wieder 7 Tage stationär usw.
Da das Burkitt-Lymphom der schnellstwachsende Tumor ist, den es gibt -bei uns in 6 Tagen von 3*3*3 cm auf 6*6*6 cm - spricht er aber auch super gut auf die Chemo an. Da die Chemo bei der Zellteilung ansetzt und ein schnellwachsender Tumor ständig wächst und sich überwiegend in Zellteilung befindet. Bei nicht Erkennen dieses Tumors ist die Überlebensrate bei Null, wir haben aber z. b. 97% Heilungsrate. Bei Kindern ist diese Erkrankung zusammen mit der ALL ( Leukämie) der bestzuheilendste Krebs. Der erste Satz, den der Oberarzt zu uns sagte war, dass er für seinen Sohn ALL oder Burkitt ausgesucht hätte, wenn er sich was hätte aussuchen müssen. Natürlich total besch... der Satz, aber der hat mir ganz doll geholfen.
Am 5. Nov. war der letzte Chemotag. Seitdem geht es ihm jeden Tag besser. Wir sind trotzdem noch alle 14 Tage zur Ultraschallkontrolle und Blutwertekontrolle. Aber er darf schon wieder 2 Stunden am Tag zur Schule. Es geht ihm super.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen die Angst nehmen. Es ist nicht leicht, und man wünscht es niemandem, aber es gibt viel viel schlimmere Krebsarten und man steht es durch und dann ist alles wieder gut :-)
Ich wünsche euch von Herzen alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Würd mich freuen, mal wieder was von euch zu hören.

Glg, bellchenblau
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