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Alt 12.11.2004, 13:49
Gast
 
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Anke,
meine Schwester hatte auch einen Astro III. Sie ist im vorigen November verstorben. Vom Tag an dem sie das erste Mal ein Sympthom hatte bis zu ihrem Tod sind genau 6 Monate vergangen. Im Mai hatte sie einen ersten Anfall und im August haben wir sie in ein Hospiz gebracht. Meine Schwester war verwitwet und hatte auch keine Kinder. Da wir (3 Schwestern) aber alle zusammen in einem 3-Familienhaus lebten, wollten wir sie zu Hause pflegen. Im August konnte sie sich aber überhaupt nicht mehr bewegen, nicht mehr essen und nicht mehr sprechen. Wir wären oder waren mit der Situation vollkommen überfordert. Die Entscheidung ist uns sehr, sehr schwer gefallen. ABER NICHT LANGE. Im Hospiz wurde sie liebevoll gepflegt, es war immer jemand für sie da. Wir sind jeden Tag für mehrere Stunden bei ihr gewesen. Hatten dann auch wirklich Zeit für sie, ohne den Streß zu Hause. Eine Sterbebegleiterin kam sie oft besuchen und las ihr vor oder erzählte ihr. Wir waren in ständigem Kontakt. Ich habe schonmal bei ihr übernachtet und wir haben dort ihren Besuch empfangen, der auch immer "wir ihr Gast" behandelt wurde. Das Ganze war, so schlimm wie es trotzdem für uns war, eine schöne Erfahrung. 3 Monate hat sie im Hospiz gelebt. Von einem wunderbaren Arzt und liebevollen Schwestern betreut. Sie mußte nie leiden und konnte in Würde von uns gehen. Nach ihrem Tod haben sie ein wunderschönes Abschiedszimmer aus dem Krankenzimmer gemacht. Wir waren und sind den Engeln im Hospiz heute noch sehr dankbar.
Meine 15-jährige Tochter möchte mal Krankenschwester werden. Und später möchte sie in einem Hospiz arbeiten und so lieb sein, wie die, die ihre Tante gepflegt haben.

Zu den Medikamenten kann ich dir im Moment nichts sagen, dass müsste ich raussuchen. Aber meine Schwester hatte nie Schmerzen. Sobald wir eine Veränderung gespürt haben, wurde sofort etwas für sie getan. Sie ist auch ganz friedlich eingeschlafen, obwohl uns die Ärzte im KH die Horrorgeschichten erzählt haben. Aber das wäre jetzt ein anderes (enttäuschendes) Thema.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für diesen schweren Weg.

Liebe Grüße
Sabine
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