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Alt 18.10.2002, 13:22
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo Hans,

ich befürchte, unser beider Beiträge werden nicht weiter gewürdigt werden, da wir eine hier anscheinend sehr wichtige Grundvoraussetzung nicht erfüllen, wir sind weder Betroffene noch Angehörige und damit spricht man uns (zumindest teilweise) die Fähigkeit ab, sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich finde das schade, so erhält das manchmal den Anschein, daß sich manche in ihrem Leid irgendwie wohlfühlen, obwohl dem sicher nicht so ist, aber bei einigen habe ich den Eindruck.

Verfolge mal, wieviele Beiträge, egal in welchem Forum, mit den Worten, ich bin Betroffene(r) oder Angehörige(r) beginnen.

Ich habe mich schon oft mit dem Tod beschäftigt, dafür brauchte ich eine böse Krankheit wie den Krebs nicht, trotzdem wird mir von meinem Freund eben dieses abgesprochen, ich könne das nicht erkennen, schließlich hätte ich diese Krankheit nicht. Dem widerspreche ich natürlich, deshalb bin ich auch ein wenig enttäuscht, auf welchem Niveau hier manchmal diskutiert wird.

Wenn Insommnia beispielsweise auf Außenstehende zu sprechen kommt, kommt postwendend eben dieser Hinweis, DU kannst das gar nicht wissen. Sicher kann sich ein gesunder Mensch nicht wirklich in den Kranken hineinversetzen, aber das kann ich auch nicht bei einem gesunden. Ich versuche, für meinen Freund da zu sein, versuche ihm zu helfen und versuche, seine bösen Bemerkungen über meine angebliche Unfähigkeit, ihn zu verstehen, zu überhören. Das ist nicht einfach.

Dann kommt Insommnia und sagt, daß ein wenig Verständnis von Seiten der Betroffenen auch für ihr Umfeld hilfreich sein kann und viele schlagen auf ihn/sie ein. Verständnis von beiden Seiten ist wichtig, und nur so kann man wohl auch sein Umfeld bei "der Stange halten". Ich jedenfalls bedaure, was mein Freund mit seinen anderen Freunden anstellt, Er will doch hoffentlich nicht ganz alleine sein.
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