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Alt 01.10.2007, 18:38
Anja S. Anja S. ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Hallo Zusammen,

dieser Thread ist toll! Ich bin leider nicht so doll in Geschichten schreiben, möchte aber hier die Gelegenheit nutzen um meinen Mann zu loben.

Seid der Erkrankung war und ist er immer für mich da. Ich bin ihm sehr dankbar und weiss manchmal garnicht wie ich es wieder gut machen kann. Wenn ich an meine schlechten Tage während der Chemo denke und wie ich ihn da manchmal schon angeschnauzt habe..........Oje oje, da hätte so manch anderer die Kurve gekratzt. Meiner nicht! Ich werde nie vergessen wie er nach der ersten OP an mein Bett auf der Intensiv kam, da hatte er ja mit den Ärzten gesprochen und kurz vorher die Diagnose erfahren. Er stand also vor mir und ihm liefen die Tränen! Wenn ich jetzt so dran denken muss, kommen mir auch wieder die Tränen.

Meine Bettnachbarinnen auf der Station waren immer nur von ihm am schwärmen (waren überwiegend etwas ältere Damen so ab die 70 aufwärts). Sie sagten immer, sowas hätten die noch nie gesehen, und was für einen tollen Mann ich doch hätte. Umso trauriger ist es, das meine Mutter und meine Tante ihm die kalte Schulter zeigen! Kurz zu dem Hintergrund: Es ging um folgendes, ich kam nach der ersten OP von der Intensiv zurück auf die Chirurgische. Ich war und wurde immer noch vollgepumpt mit Schmerzmitteln, war mehr am schlafen als ich wach war. Meine Familie (ich weiss sie hatten es ja nur gut gemeint) kamen mich an dem besagten Tag besuchen. Nicht das es schlimm wäre, nur das sie alle auf einmal kamen, also mit Anhang etc. Mein Mann war gerade nur auf der Gyn ein paar persönliche Sachen holen, und als er ins Zimmer kam hatte er selber kaum Platz. Es war einfach zu viel für mich. Das hatte er denen an dem Tag auch gesagt (im ruhigen Ton), irgendwie hat meine Familie das in den falschen Hals bekommen und nur gemeint, sie würden sich nichts von ihm sagen lassen und sich keine Besuchstermine bei ihm abholen (er wollte lediglich klären wann wer kommt damit das nicht nochmal passiert). Seitdem sprechen meine Mutter und Tante nicht mehr mit ihm. Ich könnte noch viel mehr erzählen aber das würde den Rahmen hier sprengen. Diese Geschichte belastet mich sehr, auch heute noch, da mir mein Mann so leid tut weil er in der Hinsicht so ungerecht behandelt wird. Ich müsste auf den Tisch hauen, aber ich habe die Kraft dazu einfach nicht.

Jetzt bin ich ein bisschen abgeschweift. Ich hoffe ihr verzeiht mir

Ich liebe meinen Mann sehr, und ein Leben ohne ihn könnte ich mir garnicht mehr vorstellen.

Das wars erstmal wieder von mir.

Ganz liebe Grüsse

Eure
Anja
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