Da bin ich wieder ... nach gut einem Monat.
Einem Monat mit Schmerzen, mit Anstrengungen, aber auch mit tollen Tagen die mir unvergessen bleiben werden.
Mein Papa ist am Freitag zuhause eingeschlafen... Der Rettungsdienst wurde zwar noch alarmiert, aber die haben ihn zurück in sein Bett gebracht und ihn dort in meinen und Marco´s Armen einschlafen lassen...
Aber ich denke daran, dass es seine Erlösung war, jedenfalls versuche ich das. Einen Tag zuvor war er noch mehr als gut drauf, es ging ihm so gut wie im ganzen letzten Jahr nicht, er war wirklich fit, schmerzfrei, bester Laune, hat mir sogar noch ein tolles Nikolausgeschenk gemacht. Als hätte er es geahnt was ihn einen Tag später erwarten würde und er hätte nochmal alle Kraft aufgebracht.
Begriffen hab ich´s bis heute nicht und ich befürchte, dass ich das auch nicht mehr begreifen werde... Es tut so fürchterlich weh alles..
Jetzt steh ich da, 22 Jahre alt, keinen Vater, eigentlich auch keine richtige Mutter, kein Zuhause... nix... und ich vermiss ihn so fürchterlich.
Morgen wird die Urnenbeisetzung sein und ich hab keine Ahnung wie ich´s überstehen soll. Am liebsten würd ich unsichtbar dabei sein. Ich weiß net wo ich die Kraft hernehmen soll...
Bin jetzt erst mal bei meinem Freund und seinen Eltern eingezogen und von hier aus werden wir eine Wohnung suchen. Ich kann in meinem alten Zuhause nicht mehr schlafen. Ich werd wahnsinnig dort.
Hier wurde ich glücklicherweise wie selbstverständlich aufgenommen und ich hab nicht die geringste Ahnung wie ich meine Dankbarkeit ausdrücken soll.
Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen...
Sandra