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Alt 04.06.2009, 21:00
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Standard AW: Neu und viele Fragen

Hallo Nelvy.

Zuerst einmal....ganz tief durchatmen...und Ruhe bewahren ;-)

Vor weniger als 6 Monaten waren wir in der gleichen Situation wie ihr.

Nachlesen kannst meine Geschichte hier Link zu meinem Thread

Dort findet ihr auch meine bisherige Krankheitsgeschichte...wie sie sich aus medizinischer Sicht darstellt (Blutwerteverlauf, CT-Befunde, Histologische Untersuchung des Tumor + Biopsie des verbliebenen Hoden)

1. Wir haben auch zwei kleine Kinder...zum Zeitpunkt der Diagnose im Januar 2009 3,5 Jahre und ~5,5 Jahre alt. Wir haben denen nur erzählt das ich einige Tage im Krankenhaus bin um bald wieder gesund zu sein.

2. Wie ihr in meinem Thread nachlesen könnt...die OP dauert nicht lange...bin ein paar Stunden nach dem aufwachen wieder rumgelaufen...und zwei Tage nach der OP nach Hause gefahren.

3. Er soll den einen nicht tumorbefallenen Hoden drinlassen...ich habe auch Verkalkungen (Sternenhimmel Phänomenen) in meinem noch vorhandenen Hoden...aber bei der Biopsie meines verbliebenen Hoden wurde keine Vorstufe von entarteten Zellen (TIN) festgestellt. Lasst bei euch auch eine Biopsie des verbliebenen Hoden machen. Dann habt ihr ein sicheres Gefühl wenn die Untersuchung ergibt...das keine TIN festgestellt wurde.

4. Je nach Ergebnis der histologischen Untersuchung und den anderen Untersuchungsergebnissen (Blutuntersuchung auf Tumormarker, Ultraschall und CT) wird eine Stadium-Einstufung erfolgen. Dementsprechend gibt es für jedes Stadium eine entsprechende favorisierte Therapieausrichtung. In meinem Fall (CS1 Low Risk nicht-seminomatöser Tumor) habe ich mich zusammen mit den Ärzten auf Wait & See geeinigt. Das heisst, nach der Operation hat meine Behandlung geendet. Ich muss nur in ein engmaschiges Nachuntersuchungs-Schema meine Kontrolluntersuchungen (Blutwerte, Ultraschall + CT) absolvieren. Die ersten beiden Jahre alle 3 Monate.

5. Während der OP Entfernung des tumorbefallenen Hoden besteht keine akute Gefahr unfruchtbar zu werden solange ein gesunder Hoden verbleibt.

Ich weiss selber wie es gerade in euch aussieht. Auch wir haben wochenlang nach der Diagnose alle erdenklichen Szenarien durchgespielt...haben Todesangst gehabt...Zukunftsängste...das ganze Programm.

Jetzt nicht einmal 6 Monate später hat es sich schon mehr beruhigt. Wie euer weiterer Weg aussehen wird...das entscheidet sich erst nach vorliegen der histologischen Untersuchung, wenn das CT gemacht wurde und die Blutwerte (Tumormarker) vorliegen.

Vorher ist das wirklich nur wilde Spekulation...wie in meinem Fall...ich hatte mich schon mit kahlem Kopf total geschwächt am Chemo-Tropf hängen sehen.

Alle Ergebnisse haben aber dazu geführt...das ich ausser regelmässigen Kontrollen eigentlich mein altes Leben weiterführen kann...wobei ich heute wirklich wesentlich sensibler bin als vor der Diagnose ;-)

Alles gute für euch...wenn ihr Fragen habt hier findet ihr immer offene Ohren und Antworten.

Gruß,

Holger
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