Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 09.08.2015, 19:52
Tienchen Tienchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 01.08.2015
Ort: Nähe Berlin
Beiträge: 5
Standard AW: Schwiegervater hat Magenkrebs

Vielen Dank für eure Antworten, besonders die Einschätzungen zum Verhalten meines Mannes. Es ist schon mal beruhigend zu lesen, dass das, was er tut, "normal" ist. Unsere Familien sind grundverschieden: während Teile meiner Familie ständig nachfragen, wie es bei meinem Schwiegervater aussieht, wird in seiner Familie kaum darüber gesprochen. Wenn ich mit jemandem aus meiner Familie telefoniere, wechsle ich das Zimmer, damit er es sich nicht immer wieder anhören muss. Letzten Montag waren wir spontan im Krankenhaus. Ich habe ihm nach der Arbeit geschrieben, dass ich hinfahren möchte und er nicht mitkommen muss. Er wollte dann aber und so saßen wir ein Stündchen bei meinem Schwiegervater. Als ich ihn dann abends nochmal fragte, ob ich irgendwas für ihn tun kann, sagte er: "Naja, gesund machen kannst du ihn ja nicht." Seitdem weiß ich zumindest, dass die Realität in seinem Kopf angekommen ist, auch wenn er nicht darüber spricht. Ich habe nur Angst, dass er es zu lange in sich reinfrisst. Ansonsten geht unser Leben erst mal weiter wie bisher. Mein Schwiegervater wurde am Freitag wieder nach Hause entlassen, er soll sich in 10 Tagen wieder melden, dann wird weitergesehen. Ich bin gespannt, ob die Ärzte noch einen Versuch starten, oder ob das verbliebene Gerüst aus Haut und Knochen nicht reicht. Und ich weiß nicht, was ich ihm mehr wünsche: eine weitere Behandlung mit vielleicht ein bisschen Hoffnung, oder dass es einfach schnell überstanden ist.

Lia, was du schreibst hat mich sehr berührt. Wir scheinen im selben Alter zu sein und sind beide so einer hilflosen Situation ausgesetzt. Ich wünsche euch auch ganz viel Kraft!

Lucie, mein Beileid zum Tod deines Opas. Es tut mir sehr leid, das zu lesen. Wie geht es dir inzwischen damit?

Geändert von Tienchen (09.08.2015 um 19:54 Uhr)
Mit Zitat antworten