Thema: Meine Mama
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 19.06.2009, 20:39
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Meine Mama

Ach Purble ,

ich hätte schon eher geantwortet, nur kann ich Dir leider bezüglich des Cushing-Syndroms so überhaupt gar keine Erfahrungswerte mitteilen.

Ich weiß von einer Teilnehmerin des Forums, die wie viele Krebspatienten zur Vermeidung und Verbesserung der Chemonebenwirkungen Kortison einnehmen musste, und unter einem Cushing litt, das eben dadurch verursacht wurde. Wie es sich nun verhält, wenn der Tumor ATCH im Übermaß produziert, weiß ich leider auch nicht.

Was ich aber teile, sind Deine Sorgen, Dein Kummer und Deine Verzweifelung.
Meine Mama hat auch ein kleinzelliges BC in einem fortgeschrittenen Stadium. Keine Heilung in Sicht. Nur das wage Hoffe und Bangen um den Erhalt der bislang doch noch recht guten Lebensqualität.

Seit Diagnosestellung ist das Leben komplett anders geworden. Nichts ist wie vorher. Der Gedanke ist der letzte, der sich in meinem Kopf vor dem Einschlafen abspielt und auch der erste den ich habe, wenn ich die Augen wieder aufschlage.

Ich kann Dir sagen, dass meine Mama ihre Erstdiagnose im März 08 erhielt. Ich hatte seitdem jeden Tag große Angst meine Mama zu verlieren. Bis dato geht es ihr wiegesagt, den Umständen entsprechend gut. Halte Dir vor Augen, dass jeder Verlauf individuell ist. Nichts ist gleich. Statistiken und Prognosen sind grobe Richtwerte. Also...was ich sagen will - lies nicht soviel - es bringt Dich der Zukunft und dem was kommt keinen Schritt näher, es stärkt Dich nicht, es schwächt und ängstigt. Mich hat das seinerzeit nur runtergezogen, sodass ich überhaupt nicht in der Lage war zu erkennen, dass die erste Chemo meiner Mutter eine wunderbare Lebensqualität zurückgebracht hat.

Was bekommt Deine Mama denn? Etoposid & Cisplatin?

Und die Frage nach dem "Warum" ist immer so eine Sache. Ich glaube ich kenne keinen, egal ob betroffen, angehörig oder hinterblieben, der sich das nicht schon zig tausende Male gefragt hat. Diese Frage wird unbeantwortet bleiben und ich denke, es gibt in dem Zusammenhang auch nicht so etwas wie "Gerechtigkeit". Leider! Denn ich bin sicher, dann hätte es weder Deine, noch meine Mama getroffen, noch sonst irgendwen hier im Forum.

Ich möchte Dich positiv bestärken. Versuch Deine Mama zu stützen, für sie da zu sein. Sieh ihr Tage mit übler Laune und "des Krankseins leid sein" nach, und freue Dich mit ihr an guten Tagen. Du wirst ganz automatisch das Richtige tun. Und wenn Dir danach ist, Dein Herz auszuschütten, dann kommt auch dafür der richtige Zeitpunkt. Bis dahin, schütte Dein Herz hier aus. Einer hört (liest ) Dir immer zu.

Liebe Grüße

Annika

Geändert von annika33 (19.06.2009 um 20:51 Uhr)
Mit Zitat antworten