Einzelnen Beitrag anzeigen
  #12  
Alt 01.12.2005, 20:05
fran fran ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.11.2005
Beiträge: 9
Standard AW: Wer hat Erfahrung mit Chemo?? Dringend

Hallo Susii,

ich hoffe sehr dass es deinem Vater gut geht. Ich drücke die Daumen, dass ihr mal ein paar gute Nachrichten bekommt. Hat sich denn schon was ergeben, das CT muss doch jetzt irgendwann sein, oder?

Meine Krankengeschichte (ich versuche es kurz zu halten):
Ich bin vor knapp einem Jahr, am 18. Dez. 2004 abends, nach Blut im morgendlichem Urin, mit akuter Übelkeit und Bauchschmerzen in die Notaufnahme des Berlin-Kaulsdorfer Krankenhauses gefahren. Dort wurden verschiedene Tests gemacht (Blinddarm, Eierstocke,..), bis jemand bemerkte, dass die Substanz auf dem Ultraschall irgendwie an der Niere hing und warschinlich ein Tumor ist. Also hat man mich in nach Berlin-Friedrichshain überwiesen, wo es eine Urologische Station gab. Da bin ich dann morgens zwischen 4-5 hingefahren worden, und der Urologe hat gar nicht lange rumgefackelt und gleich ein Abdomen-CT angeordnet. Das hat dann ohne Zweifel den Tumor in der rechten Niere gezeigt. Nochmal Ultraschall, um auszuschließen, dass der Tumor nicht in die Bauchvene eingedrungen war, da diese mit stark vergrößertem Durchmesser abgebildet wurde. Zum Glück war da alles frei. Mittlerweile war ich auf die Überwachungsstation gebracht worden und an Tropf und Schmerzmittel angeschlossen worden, (was aber nur bedingt geholfen hat). Die OP (Bachschnitt quer rüber, min 30cm, Niere und NEbenniere vollständig entfernt) war dann noch am gleichen Tag, 19. Dezember, gegen Mittag, über Nacht auf Intensivstation und am nächsten Morgen (20.12.) runter auf die Urologie. Bei Dienstag Vormittag war ich dann alle Schläuche los und am 25.12. hat man mich nach Hause gehen lassen, es war ja Weihnachten. Da hatte ich zwar noch die Klammern drinne, aber die hab ich dann drei Tage später gezogen bekommen.

Zwei Tage nach der OP musste ich wieder ins CT, diesmal den Brustraum durchchecken, ob der Tumor schon gestreut hatte. Leider war das der Fall und damit war auch klar das es ein bösartiger Tumor war, ohne die pathologische Untersuchung abwarten zu müssen. Ich muss dir sicher nicht erzählen, was das für ein Schock war - zu Weihnachten, und mit 26 denkt man an so was ja nun gar nicht.

pT3a G3 pN2
Das Hauptproblem waren jetzt die bihilären Lymphknotenmetastasen / 2 Hauptknoten mit max. Ausdehnung bis 5cm. Im Urbankrankenhaus hatte ich einen Termin zur weiteren Behandlung, aber die haben nicht den tollsten Eindruck auf mich gemacht (urologie ist im Keller). Deren Vorschlag war, mich in deren Avastin-studie zu stecken. Man vergaß allerdings zu erwähnen dass das eine Doppelblindstudie sein würde.

Also sind wir los um uns eine 2. Meinung von der Charité zu besorgen. Da hab ich mich gleich wohl gefühlt (soweit das denn geht). OA Dr Roigas ist ein toller Mensch und Doktor. Der Termin war nur 3 Wochen nach der OP, aber die haben nochmal ein CT gemacht, um auf dem aktuellen Stand zu sein, un das hat gezeigt das die LKM mittlerweise je um über einen cm gewachsen waren - upsa. Also neu bedenken. Hauptbedenken war, 1. dass die Imunchemo länger braucht loszuleegen, als der Tumor zum wachsen, man also immer einen Schritt hinterher ist; 2. Avastin an sich möglich, aber Risiko zu hoch nur Interferon zu ziehen, siehe 1.; 3. OP zu riskante Position, zu viel, zu groß. Also haben sie mir den Vorschlag der Chemo gemacht, nachdem sie im Kollegium beratschlagt haben, und die Publikation über diese Behandlung bei schnell wachsenden NZK aufgetaucht ist, die "gute Erfolge" gezeigt hat). Dass das eine ziemlich kleine Studie war (ich glaube nur 17 Patienten oder so) war mir ziemlich egal, auch wie gut gut denn eigentlich ist, wollte ich nicht wissen. Ich wollte nur was tun, und wenn das wie meine beste Chance aussah, na dann los. Muss doch klappen, hab doch noch so viel vor!

Also Chemo wie schon ausgiebig erzählt, dann Interferon. Mittlerweile ist der 1.Dezember,das letzte CT sagt geringe Regredienz der Bihilären Lymphknotenkonglomerate von 66 auf 57mm!

Das nächste CT ist am 13.Dezember...

Ich wünsche deinem Papa alles gute, und dir natürlich auch. Halte uns hier auf dem Laufenden, wie es ihm geht und was die Therapie macht

Liebe Grüße
fran
Mit Zitat antworten