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Alt 01.07.2008, 09:56
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Registriert seit: 29.04.2007
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Standard AW: Meine liebe Mama Hat Lympdrüsenkrebs

Liebe Lares,

die Zeit vor den Ergebnissen, wenn alles so frisch ist war mir die schlimmste Zeit. Ich fühlte mich wie in eine andere Welt versetzt, um mich herum lief alles seinen gewohnten Gang, ich wohne direkt neben einem Bäcker, und am Morgen danach, gingen dort die Menschen ein und aus, die Türglocke hörte ich und dachte wie kann das Leben einfach so weitergehen, wenn meines, das welches ich bisher lebte, gerade stehen geblieben ist.
Aber es ist gut so, dass alles weiter geht. Eine Weile fühlte ich mich wie unter einer Glasglocke, nahm Gerüche und Geräusche gedämpft war.
Doch nach kurzer Zeit hatte mein Kampfgeist gesiegt, nicht zuletzt auch, weil ich hier im KK immer Zuspruch und Trost finden konnte.

Wie man damit umgeht, ist eine ganz persönliche Sache. Und die Menschen sind unterschiedlich stark. Ihr helft Deiner Mutter am besten, denke ich, wenn ihr ehrlich mit ihr umgeht. Damit meine ich, auch ehrlich zu den Gefühlen stehen. Wer weinen muss, soll weinen. Das entlastet. Ich sag immer, das ist wie ein Überdruckventil am Schnellkochtopf. Und was draussen ist, macht die Seele leichter. Apropos Seele, eine psychoonkologische Begleitung ist goldwert! Das haben hier viele gemacht (ich auch) und das hilft sehr auf diesem Weg. Manchmal sieht man nämlich den Wald vor lauter Bäumen nicht und dann tut ein Seelenprofi sehr gut.
Fragt direkt in der Klinik danach, oder dort beim sozialen Dienst. Die kennen sich aus.
Ich kenne Deine Mum nicht, meine (sie ist 71) wäre voller Panik und würde den ganzen Tag weinen und würde gar keine Hoffnung haben. Ich würde sie bei den Gesprächen begleiten, denn hinterher würde sie sowieso vor Aufregung nichts mehr wissen.
Ich habe mir auch immer Fragen aufgeschrieben, mitgeschrieben im Gespräch. Dann kann man zu Hause nachlesen. Die Aufregung vernebelt einem nämlich das Gehirn und dann steht man da und hat nur verstanden.

Hier habe ich Dir einen Link gesetzt. Bei Anjas Mutter sah es anfangs nicht gut aus, und sie war auch sehr verzagt. Lies wie gut es ihr heute geht, vielleicht hilft Dir das.

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=29001

Eine Lymphomerkrankung ist nicht das Ende der Fahnenstange !
Es gibt gute Therapien.

Ich wünsche Euch das Beste
Beate

P.S: Einen Befund nach 2 Tagen, hab ich noch nie gehört. Daraus kann man aber nicht schliessen dass es ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Vielleicht gibt es einen ersten Test der eine Tendenz zeigt, und danach dann die diffrenzierte Version die länger dauert. Es gibt hier bestimmt Experten die das wissen.

Geändert von Äpfelchen (01.07.2008 um 10:00 Uhr)
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