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Alt 15.06.2009, 12:03
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Sechs Wochen Ungewissheit u kein Befund

Hallo Mariesol,

ich würde auch gerne etwas zu dem Thema Rauchen sagen.

Als meine Mutter die Diagnose erhielt, da war mein erster Gedanke auch, sie MUSS unbedingt damit aufhören. Sie darf nicht mehr rauchen. Gott sei Dank hatte meine Mutter diese "Erkenntnis" von selber, und ich musste nicht großartig auf sie einreden. Seinerzeit hätte ich es getan.

Man will den geliebten Menschen unter keinen Umständen verlieren, man möchte alles erdenklich Positive dazu beitragen, dass das Leben eben so lange währt wie irgend möglich.

Oft wurde das Thema Rauchen hier erörtert. Mir fallen spontan Beiträge ein, in denen jemand sinngemäß schrieb:"Die Ärzte versuchen zu löschen, und der Patient schüttet von hinten Benzin ins Feuer!", oder in einem anderen Beitrag berichtete jemand, dass ein Arzt, der dem Patienten soeben die Diagnose LK überbracht hatte und der Patient erschüttert sagte:"Ich werde dann sofort aufhören zu rauchen.", woraufhin der Arzt entgegnete:"Wenn sich einer darüber mit Sicherheit keine Gedanken mehr machen muss, dann Sie!"

Die Diagnose ist ein Schock - für Deinen Papa, für Dich und alle Beteiligten. Außenstehende haben "leicht Reden" - das gilt sowohl für positiven Zuspruch, als auch für Kritik. Du kannst eh nicht viel machen. Mit Diagnosestellung ändert sich zwar sehr viel, aber nicht die Mündigkeit und die Eigenverantwortung Deines Vaters.

Im März hat sich die Diagnose LK bei meiner Mutter gejährt. Ich möchte sie heute noch in Watte hüllen, bekehren all das zu tun, was sie länger bei mir sein lässt. Aber schlussendlich entscheidet sie, was sie für ihre Lebensqualität im Hier und Jetzt für positiv befindet und was nicht.

Im Prinzip denke ich, machen wir Töchter schon alles richtig. Wir haben Angst sie zu verlieren und möchten sie oft läutern. Lass ihm etwas Zeit. Er steckt in der Haut - wir betrachten von außen. Ist nochmal ne andere Perspektive, wenn auch nicht weniger schmerzlich oft.

Ich wünsche Deinem Papa alles erdenklich Gute. Selbiges für Dich.

Liebe Grüße

Annika
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