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Alt 08.01.2012, 11:02
jutta100 jutta100 ist offline
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Rotes Gesicht AW: Dringend!Kieferkrebs/Zungenkrebs Erfahrungsberichte?Alternative Behandlungen?

Hallo Sahra, die Erkrankung und der Leidensweg Deines Bruders tut mir sehr leid. Ich habe 2005 und 2006 Einen teil meiner Zunge und den größten Teil meines Unterkiefers verloren. Vielleicht hat ja Dein Bruder noch eine OP-Chance, wie ich. Bei mir wurde in der ersten OP auch eine Neckdissektion gemacht, um die Ausbreitung zu verhindern (Entfernung der Lymphknoten bis zu den Achseln keine Nachwirkungen bis heute). Die insgesamt 4 OP's hatten mich (damals um die 50 J) so mitgenommen, dass es mir erst ab Anfang 2010 besser ging. Nun ist sogar die Energie wieder im Kommen und so mancher Tag mit echter Lebensfreude für die Zukunft. Ich habe viel durchgemacht, Ärzte hatten viel falsch gemacht und zu vertuschen versucht (MHH) und ich hatte fast jeden Tag Suicid-Gedanken. Ich habe viel recherchiert in den letzten Jahren. Der beste auf diesem Gebiet in ganz Euroland ist meiner Meinung nach Prof. Dr. Dr. Joos, Uni Münster. Da die Krebsart sehr schnell und agressiv ist, solltet ihr keinen einzigen Tag versäumen und sofort hin! Es ist ein langer harter Weg, aber wenn man Familie hat, ist es zu schaffen. Gegen die Schmerzen habe ich bis heute MorphiumPflaster (2oo Mikrogramm/Stde) und habe gestern wegen Knochenschmerzen vom langen Liegen zum ersten mal seit Jahren 1 "Lyrika" genommen. Alles Gute, falls Dein Bruder in Münster noch operiert werden kann, könnte ich in Kontakt bleiben. Ich möchte bei Prof Joos ggf. neuen Unterkiefer, habe aber noch Angst vor den Schmerzen und der Bettlägerigkeit danach. Ich drücke Deinem Bruder die Daumen. Beeilt Euch, falls er die OP noch möchte. Wichtig ist, zu wissen, dass die Medikamente für Knochen, Weichteile und für Nerven jeweils verschieden sind Und man braucht alle, um schmerfrei zu sein. Die Schmerzen Deinens Bruders sind nicht notwendig.
Alternative Behandlungen gibt es leider nicht. Dein Bruder muss aber selbst entscheiden, ob er diesen langen harten Weg, fall die OP noch möglich ist, gehen will. Er muss aber jedenfalls keine Schmerzen haben und könnte künstlich ernährt werden. Ich habe das auch jahrelang machen müssen. Heute esse ich ohne Unterkiefer halt nur schlabbriges, weiches. Sorry, dass ich so unverblümt rede, aber das ist auch, was Dein Bruder braucht. Später könnte er eine Zunge aus dem Fleisch vom Arm und einen Unterkiefer aus Titan erhalten. Dann wäre ein ziemlich normales Leben wieder möglich. Er muss einen Leidensweg von 1-2 Jahren mindestens einkalkulieren. Wenn ich von Anfang an bei Prof. Joos gewesen wäre, wäre ich nach 2 Jahren wieder voll bissfreudig gewesen. Gruss Jutta100, ich denke an Euch !!

Geändert von jutta100 (08.01.2012 um 11:35 Uhr)
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