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Alt 02.04.2004, 17:56
Gast
 
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Standard Kleinzeller und Chemo

Hallo Bärbel,

schön, dass Du geantwortet hast. Und gar nicht schön, dass es Deinem Peter so schlecht geht. Ich weiß nicht aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn man um das Leben seines Partners fürchten muss. Bei mir ist mein Vater betroffen, das ist auch nicht leicht. Niemand kennt irgendwelche Menschen länger als seine Eltern...
Manchmal macht man Erfahrungen mit Ärzten, da versteht man die Welt nicht mehr. Vor der Erkrankung meines Vaters hätte ich solchen Leuten guten Gewissens alles mögliche an den Hals gewünscht. Inzwischen sehe ich das ein bisschen anders; 3 Wochen Dünnpfiff haben die aber allemal verdient. Meinem Vater ging es nach der Einlieferung in Löwenstein sehr schlecht. Konnte kaum was essen, nur an Krücken gehen und war nur am Schlafen. Meine Mutter fragte den Stationsarzt, wie es nun weitergehen soll und was denn an Behandlung geplant sei. Die Antwort war: "Was sollen wir denn da noch machen! Sollen wir ihn mit einer Chemo-Therapie umbringen?" Und das in einem total kalten und aggressiven Ton. Meine Mutter hat mich völlig aufgelöst in der Firma angerufen. 5 Minuten später saß ich mit einer unbeschreiblichen Wut im Auto und bin nach Löwenstein gefahren um diese Schweinebacke zur Rede zu stellen. Hab` ich dann auch gemacht. Er ist nur deshalb knapp an einem ernsthaften gesundheitlichen Problem vorbeigekommen, weil ich im Grunde ein sehr friedlicher Mensch und ohne Aggressionen bin. Sorry, das musste ich jetzt einfach mal los werden. Zum Glück sind nicht alle Ärzte so, eigentlich sind es eher Ausnahmefälle.
Das was Sabine geschrieben hat, hört sich doch gar nicht so schlecht an. Einfach die Hoffnung nicht verlieren, auch wenn es noch so schwer fällt. Ich wünsche Euch ganz arg, dass die neue Chemo anschlägt. Würde mich freuen, wenn Du weiter berichtest.
Hey, Du hast doch keine Fehler gemacht! Was hättest Du denn anders machen sollen!? Sei einfach weiter für ihn da, das ist das Allerwichtigste. Das gibt ihm bestimmt viel Kraft für seinen schweren, aber keineswegs aussichtslosen Kampf.

Lieb`s Grüßle aus dem Schwabenland

Joachim
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