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Alt 25.02.2012, 21:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Unfassbar mein Neffe hat GliobastromIV und m Schwager LK Metastasen in Wirbelsäul

Liebe Vivien,

das ist wirklich unfassbar! Deine Schwester tut mir unendlich leid, dass zugleich ihr Partner und ihr Sohn erkrankten.

Zu dem Krankheitsbild deines Neffen vermag ich nichts zu sagen, aber mein Vater hatte ebenfalls Lungenkrebs mit Knochenmetastasen im Schulterblatt und später dann leider auch im Oberschenkel und in den Lendenwirbeln. Diagnostiziert wurde der LK am 18.04.11 und gestorben ist mein Papa am 21.02.12. Ich denke zwar, dass LK nicht gleich LK ist und bei jedem Menschen die Krankheit unterschiedlich verläuft, doch ich muss dir leider sagen, dass die Knochenmetastasen unglaublich schmerzhaft sind. Mit dem LK hätte mein Papa leben können, doch mit den Knochenmetastasen nicht. Aber trotz der schweren Krankheit hatten wir auch noch sehr viele schöne Momente, haben gelacht und zusammen geweint und waren uns sehr nah. Ich finde es erschreckend, wie die Krankheit bei deinem Schwager verläuft, wenn du bereits von Lähmungen sprichst. Sind die beiden denn bei deiner Schwester daheim? Dann muss sie unbedingt Unterstützung erhalten!!! Sonst bricht sie irgendwann zusammen... Auch du kannst das nicht leisten, aber ich finde es großartig, dass du helfen willst und es bereits tust.
Hat deine Schwester bereits eine Pflegestufe beantragt? Wie ist denn die Diagnose der Ärzte ausgefallen? Da die Krankheit offensichtlich sehr fortgeschritten ist, würde ich empfehlen, euch unbedingt an das Palliativnetzwerk in eurer Umgebung zu wenden. Wenn du nichts finden kannst, dann frag im nächsten Krankenhaus mal nach der Palliativstation. Die helfen euch bestimmt weiter. Es gibt eine SAPV Verordnung (spezielle ambulante Palliativpflege) für Patienten daheim. Diese ausgebildeten Kräfte sorgen dafür, dass niemand solche Schmerzen erleiden muss und sie sind sehr warmherzig und liebevoll. Auch zu den Angehörigen. Deine Schwester kann da auch den Hausarzt fragen, der müsste das auch wissen. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Palliativkräften gemacht, die meinen Vater bis zum Schluss begeleitet haben. Ich bin so dankbar, dass es solche Menschen gibt! Und um deine Schwester zu entlasten, könntet ihr auch ehrenamtlliche Hospizhelfer einschalten, damit sie mal einkaufen gehen oder überhaupt raus kann und etwas anderes sieht als Krankheit und Schmerz. Das ist auch unheimlich wichtig für sie. Die Hospizhelfer könnten einfach mal ein paar Stunden bei Neffe und Schwager verbringen und sie so entlasten.

Ich wünsche euch ganz, ganz viel Kraft und dennoch Zuversicht! Du weißt, es geschehen auch immer wieder Wunder... Ich wünsche euch eines bzw. zwei!
Alles Liebe
Miriam
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