Thema: thalidomid
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Alt 26.01.2004, 21:10
Gast
 
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Standard thalidomid

Hallo Markus,

Mir ist schon klar, dass man das Thalidomid nur als allerletzten Versuch etwas zu retten bekommt.
Ich hoffe nur, dass bei uns die Naturheilkunde, die wir gerade ausprobieren, hilft. Mein Mann nimmt nun viel um das Immunsystem aufzupeppeln und gleichzeitig die Chemo mit Temodal, um sicher zu sein, Alles getan zu haben. Und bei ihm ist noch nicht einmal sicher, ob sein Oligoastro 3 schon zum GBM gewandelt ist und das der Grund für die größere Anreicherung des Kontrastmittels ist. Nun müssen wir eben wie immer warten und hoffen und vor Allem dran Glauben, das das was wir tun auch hilft.
Wie Du, lieber Markus schon in Deinem "Bericht" (blödes Wort) kurz nachdem Deine Frau von Dir gegangen ist, geschrieben hast: Meist führt einen der Tumor nur an der Nase herum und läßt uns zwischendurch immer mal wieder glauben es ginge bergauf- Aber was hilft es die Hoffnung schon vorher zu verlieren? Dann würden wir alle die Zeit der Behandlung doch nur griesgrämig rumsitzen und im Endeffekt nur auf den Tod warten. Egal, ob und wann dieser dann kommt, es ist meiner Meinung nach auch wichtig für die, die zurückbleiben werden, dass diese sagen können: Wir haben aber Alles nur Menschenmögliche getan! Denn es gibt Nichts Schlimmeres als wenn man einen lieben Menschen verliert und hinterher erschrocken feststellt dass man was verpasst hat oder ihm etwas nicht gesagt hat, was man eigentlich noch tun wollte. So, wie es eben mir bei meiner Schwester 1996 ging. Es verfolgt mich bis heute, dass ich ihr so Vieles nicht gesagt habe, was ich mir doch fest vorgenommen hatte, aber aus Angst was Sie von mir denken würde, wie ich als Heulsuse an ihrem Bett aussehen würde, nie getan hatte. Und nun, wo mein Mann auch Krebs hat, möchte ich dieses Trauma nicht noch mal erleben. Ich möchte nicht psychisch daran zugrunde gehen, zweimal den selben Fehler gemacht zu haben.
Ist es Dir nicht unendlich schwer gefallen Abschied von Deiner Frau zu nehmen? Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen einmal an dem Bett meines Mannes zu stehen und ihm sagen zu müssen, wie schön die Zeit mit ihm war, weil ich denke, dass er dann das Gefühl haben könnte, ich hätte ihn vorzeitig aufgegeben und würde ihn einfach nur noch loswerden wollen.
Aber Gott sei Dank sind wir ( hoffentlich ) noch weit davon entfernt.

Dir wünsche ich weiterhin alle Kraft und Alles Gute für Dich und die KInder in dieser schweren Zeit.

Viele Grüße von Ariane
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