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Alt 15.07.2010, 11:28
Sternschnuppe2010 Sternschnuppe2010 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Christel!

Danke für deine Antwort und für deine direkte Art. Wir haben bisher immer versucht zu verdrängen, dass mein Vater an dieser Krankheit sterben wird. Er selber übrigens auch. Wie schon mal erwähnt, er redet nicht über seine Krankheit. Mit meiner Mutter schon gar nicht. Wir wissen, dass wir uns dem irgendwann stellen müssen. Wir hatten zur Zeit aber erst mal versucht das zu verdrängen, um genug Kraft zum Kämpfen zu haben. Ich hatte immer gedacht, dass wir am Anfang dieser Krankheit stehen und alles Schritt für Schritt machen.
Mein Vater war ja übrigens wegen seiner schweren Migräne beim Arzt. Der hat ein Schleudertrauma diagnostiziert und hat ihm Physiotherapie & Schmerzmittel verschrieben. Leider ist er nur ein Vertretungsarzt, weil unsere Ärztin 4 Wochen Urlaub hat.
Ich habe auch mit Papas Onkologen telefoniert. Der hat sich nochmal alle CTs angesehen und vermutete auch, dass es von der Hitze & so käme......

Gestern jedoch haben wir meinen Vater ins Krankenhaus einliefern lassen. Da wurde ein CT gemacht .... er hat jetzt leider doch Metastasen an der Wirbelsäule ..... Für mich ist das unfassbar, denn er wurde doch erst vor 4 Wochen aus dem Krankenhaus entlassen und da waren noch keine Metastasen in den Knochen. Ich bin so sauer, dass die da in dem Provinzkrankenhaus so viel wertvolle Zeit verstreichen lassen haben. In Berlin soll nächste Woche eine Chemo beginnen. Leider liegt er ja derzeit im Provinzkrankenhaus. Die meinten gestern gleich, dass eine Chemo jetzt ertsmal hinten an stehen würde. Ich habe solche Angst, ihn da nicht rechtzeitig weg zu bekommen. Eine Chemo ist doch die einzige Alternative, oder? Auf was wollen die denn noch warten? Ich warte heute das MRT ab und werde morgen versuchen ein Gespräch mit einem Arzt zu führen. Dann rufe ich den Onkologen an und werde sehen, wie es weiter geht.
Alles was ich möchte ist, dass man meinem Vater endlich die Möglichkeit gibt zu kämpfen. Denn das möchte er von ganzem Herzen. Dieses Warten macht uns alle verrückt.
Ja, zugegeben, dass mit dem Spazierengehen war wirklich blöd von mir. Aber ich habe auch viel mit Migräne zu tun. Ich dachte wirklich, dass ihm etwas Bewegung an der frischen Luft gut tun würde. Denn in unserer Wohnung ist es viel zu stickig & heiß. Jetzt tut mir das unendlich leid.... Wir versuchen ihm das Leben schön zu machen und erfüllen ihm alle Wünsche. Ich hatte mich auch um einen Schmerzarzt gekümmert. Aber er hatte das doch bislang abgelehnt.

Liebe Grüße Sternschuppe