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Alt 06.04.2003, 00:51
Gast
 
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Standard Diagnose Lungenkrebs

Hallo Christa,

es treten, so viel ich weiß, gaaaaaanz selten Komplikationen auf. Ich habe jetzt etwas überlegt,ob ich es schreiben sollte, aber ich mache es.
Bei meinem Vater traten bei der Punktion Komplikationen auf, er bekam innere Blutungen.
Aber zu Deiner Beruhigung, die Ärzte wissen genau was sie tun, und passiert es noch so selten, wissen sie auch genau was passieren kann und handeln dementsprechend schnell. Deine Mutter wird danach bestimmt auch besonders beobachtet und die Ärzte wissen genau was zu tun ist, falls iregendwas auftreten sollte, was ich übrigens nicht glaube. Warum auch!
Meinem Vater haben sie danach gesagt, daß es EXTREM selten ist, daß es Zwischenfälle gibt und das glaube ich auch.
Aber weißt Du, Probleme können ja bei allen Sachen auftreten, auch wenn sie bei Dir eine Blinddarm-Op machen, kann ja was passieren. Aber wie selten ist das. Und da würdest Du Dir doch auch keine Gedanken machen,oder?
Mein Vater hat sich ja dann auch schnell erholt und er war der Einzige (er war ja in der Lungenfachklinik und die Punktion wurde bei ganz vielen gemacht), bei dem es eben nicht ganz so reibungslos abgegangen ist.
Und bedenke, das ist jetzt das Einzige, was Euch Aufschluß über die Art der Erkrankung Deiner Mutter geben kann.
Bei meinem Vater haben sie auch alles mögliche gemacht, aber nach jeder Untersuchung waren die Ärzte ratlos. Erst nach der Punktion wußten die Ärzte, womit sie es zu tun hatten, es ist also notwendig.

Ich wollte Dich, in dem ich Dir dieses schreibe, beruhigen. Ich hoffe ich habe nicht das Gegenteil erreicht.

Und jetzt noch was, höre auf im Internet zu surfen, das macht Dich nämlich nur noch wuschiger. Habe ich am Anfang auch gemacht, bin bald wahnsinnig geworden, als ich alles gelesen habe. Besonders die Heilungschancen haben mir sehr zu schaffen gemacht.
Ich lese mir solche Sachen einfach nicht mehr durch.
Weil, irgendwelche Statistiken sagen überhaupt nichts aus. Jeder Mensch ist ein Individium, jedes Krankheitsbild anders.
Und...., ändern kannst Du es sowieso nicht. Du nimmst nur Dir selber die Lebensfreude und kannst die Momente nicht mehr mit dem Betroffenen genießen,....aus Angst.

Auch ich war, als wir Bescheid bekamen, sehr ungerecht und aggressiv meiner Familie gegenüber. Fühlte mich von meinem Mann mißverstanden,... zu wenig unterstützt. Aber was soll er, geschweige denn meine beiden kleinen Kinder, auch machen?
Habe mich, wie gesagt ins Internet gestürzt, war stundenlang nicht ansprechbar. Aber, das bringt doch nichts.
ICH kann es nun mal NICHT ändern, genauso wie jeder andere nicht.
Das Einzige,was ich jetzt noch mache, ist mir Info´s aus dem Internet zu ziehen, was man vielleicht alternativ noch unterstützend machen kann. Aber natürlich wird nichts gemacht, ohne den Arzt zu fragen. So was kann nämlich auch schaden.

Christa, wir alle machen uns Sorgen um unsere Lieben. WIR können Dich ALLE gut verstehen. Aber Du MUßT auch andere, aufbauende Gedanken haben. Wie willst Du sonst Deiner Mutter Optimismus vermitteln?

Ich bin ein ziemlicher Realist, manchmal sogar schon ein Pessimist, aber auch ich habe es geschafft meine Gedanken in andere Bahnen zu lenken.
DU schaffst das auch, .... für Deine Familie und Deine Mutter, denn sie ist die Betroffene und in ihre Lage können wir uns, weiß Gott, nicht ´reinversetzen.
Ich erzähle meinem Vater immer von den Kindern ,wie die sich freuen , wenn er wieder aus dem Kh ist, was sie dann zusammen machen wollen und er freut sich immer sehr darüber, denn er liebt die beiden sehr.
Das meine 4 1/2 jährige stundenlang weint, sogar nachts aus dem Schlaf schreckt, weil der Opa im Kh ist,erzähle ich ihm natürlich nicht.
Sie weiß nicht mal, wie schwer krank der Opi ist, aber Kinder haben eine Antenne dafür.
Ich bin mir sicher auch Du wirst etwas finden, womit Du Deine Mutter aufmuntern kannst.

So, jetzt habe ich wieder viel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte.

Und wieder wünsche ich allen eine schöne Nacht
Pedi
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