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Alt 23.01.2006, 01:00
Benutzerbild von sam478
sam478 sam478 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Christiane,

ich freue mich über deinen Beitrag, es ist doch egal was für ein Krebs bei unseren Lieben festgestellt wurde alle sind schlimm und bereiten uns sehr große Sorgen.

Eine Freundin der ich erzählt habe, das ich mich in einem Forum informiere und meine Sorgen mit Gleichgesinnten teile, hat sie mich gefragt warum ich mir das denn antue. Klar stehen hier ab und zu dinge drinn, die man besser nicht gelesen hätte und ich fange auch häufig an zu heulen wenn ich mir einige Beiträge durchlese oder selber schreibe. Aber wie Sandra schon geschrieben hat keiner versteht einen so gut wie die Personen die das gleiche durchgemacht haben. Ich bin zwar auch verheiratet und mein Mann nimmt mich auch in den Arm und versucht mich zu trösten aber er kann sich einfach nicht in mich hineinversetzen da seine Eltern (wenn auch geschieden) noch leben.

Meine Eltern sind das Wichtigste für mich (natürlich neben meinem Mann und meiner Tochter) da ich ihr Nachkömmling (meine Schwester ist 15 Jahre älter als ich und normalerweise hatten meine Eltern die Familienplanung schon abgeschlossen und dann war ich noch unerwartet unterwegs) bin. Ich wußte schon immer das meine Eltern nicht so lange bei mir sind wie bei anderen (bsp. meine Schwiegermutter sie ist 51 und hat noch Vater und Mutter die kerngesund sind) und da fragt man sich sehr oft warum gerade ich meinen Papa dann auch noch früher durch den Krebs gehen lassen muss. Früher hatte ich immer große Angst das meine Eltern meine Hochzeit und evtl. Kinder nicht mehr sehen können.

Zurzeit habe ich das Gefühl das man mir gar nicht die Chance gibt wieder kräfte zu sammeln.

Ich glaube ich schreibe Euch jetzt mal meine Erlebnisse seit 2004

Januar 2004 = Meine Hochzeit Juli 2004 = Geburt meiner kleinen Tochter aber gleich nach der Geburt ging es los. Da man bei mir nach der Geburt eine sehr große Blutung im der Gebärmutter nicht bemerkt hat wäre ich fast gestorben wenn die Ärzte nicht so schnell reagiert hätten. Dann ging es weiter .....

Meine Tochter und ich wurden gerade aus dem Krankenhaus entlassen da bekam sie seltsame Zuckungen am ganzen Körper. Also ab in die Kinderklinik sie vermuteten Neugeborenenkrämpfe, das hieß sie mußte eine ganze Weile auf der Neugeborenen-Intensiv liegen, keiner wußte ob sie es schaffen wird und ich mußte sie dort alleine lassen weil dort die Eltern nicht bleiben durften. Also bin ich ca. 1 Monat lang alle 3 Stunden ins Krankenhaus zum Stillen gefahren (Entfernung ca. 20 km). In dieser Zeit habe ich einfach nur noch funktioniert wollte erst gehen wenn meine Tochter eingeschlafen war damit sie nicht merkte das ich weg war. Zu Hause machte ich mir nur Sorgen um sie. Das ging ca 1 Monat so dann konnte sie mit Antiepileptika nach Hause und musste ständig zum EEG zur Kontrolle. Im Januar war klar sie hat keine Schäden behalten und muss jetzt nur noch alle 6 Monate zur EEG kontrolle.

Dann hatten wir bis Mai eine ruhige Zeit doch dann erfuhr mein Vater das er Krebs hat. Es hat uns alle wie der Schlag getroffen. Im Dezember hieß es dann das der Tumor sich verkapseln würde und das wäre ein sehr gutes Zeichen. Dann war aber mein Mann an der Reihe, kurz vor Weihnachten gab sein Arbeitgeber bekannt das die Abteilung in der er arbeitet geschlossen wird und er bekam seine Kündigung zum 31.03.2006. Tja was soll ich noch sagen ... dann kam halt die Diagnose das sich bei meinem Vater Wasser im Bauch bildet was bedeutet das der Krebs weiterhin aktiv ist und keine Heilungschance besteht, den aktuellen Stand kennt ihr ja.

Ich war lange am grübeln ob ich auch meine anderen Erlebnisse hier in das Forum schreibe und da ich nicht einschlafen kann habe ich nochmal den Rechner angeschmissen und mal alles rausgelassen.

Ich bin manchmal sehr wütend das es immer mich/uns in letzter Zeit trifft und man kaum Zeit zum durchatmen hat und ich habe fürchterliche Angst davor an dem ganzen zu zerbrechen. Ich habe Angst davor schlafen zu gehen und vom klingelnden Telefon geweckt zu werden, ich habe Angst vor den nächsten Tagen und Wochen. Seit 2 Tagen habe ich durchgehend Kopfschmerzen und wache morgens auf und habe das Gefühl nur 5 min geschlafen zu haben.

.....................mir fallen die Augen fast zu ................

Ich versuche mal zu schlafen!

Melde mich in den nächsten Tagen wieder .... alles liebe Marion
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