Thema: Peniskarzinom
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Alt 29.01.2007, 12:27
Neuland Neuland ist offline
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Standard Peniskarzinom

Ich habe gerade keine ahnung was ich schreiben soll, wo ich hindenken soll oder dergleichen mehr! Villeicht gibt es ja hier jemanden der mir meine Ratlosigkeit etwas nehmen kann!

In diesen Minuten liegt mein Mann auf dem Op-Tisch und es bleibt nichts als zu beten, zu hoffen und alles in die Hände der Ärzte und in Gottes Hände zu legen! Die Diagnose Krebs kam überraschend nach einer Vorhautentfernung und heute wird er amputiert. Laut den CT-Ergebnissen etc. sind keine Metastasen zu sehen. Es folgt, nach der wundheilung, eine präventive Entfernung der Leistenlymphknoten. Die Ärzte sagen, dass es mit großer wahrscheinlichkeit mit einer Teilamputation "getan" ist.

Ich möchte mich nicht verrückt machen aber auf alle Eventualitäten eingestellt sein. Demzufolge rechne ich grundsätztlich mit einfach allem!
Mein Problem ist nicht der Gedanke mit einem amputierten, teilamputierten oder möglicherweise totkranken Mann zu leben! Trotz eigener beruflicher Kompetenz im medizinischen und psychologischen Bereich sowie im arbeiten mit Verlust, Trauer und Tod empfinde ich mich gerade als sehr hilflos. WARUM?

Weil ich nicht weiß ob ich richtig mit ihm umgehe!
Weil ich nicht weiß was er jetzt von mir benötigt?
Weil ich nicht weiß ob ich mit ihm über meine Ängste reden soll (nach denen er fragt!!!)
Weil ich den Eindruck habe, dass er sich mehr um mich sorgt als um sich selber!
Weil es mir sorge bereitet, dass er psychologische Hilfen in der Klinik bisher nicht annehmen und nutzen wollte.
Weil er sich nur daran festhält schnell, gesund, heim zu kommen und sich baldigst ins Alltagsleben zu stürzen.

Ich weiß nicht was in ihm vorgeht!
Ich hoffe, dass er dahin kommen kann, dass er sich für sich Hilfen sucht um seine Ängste, Trauer und den Verlust zu be- und verarbeiten.

Erwarte oder verlange ich zuviel von ihm?
Was geht in jemandem vor der so kurz und unerwartet mit einer Krebsdiagnose und dem "Verlust seiner Männlichkeit" konfrontiert ist?

So viele FRagen! so viel Ratlosigkiet, Hilflosigkeit, Angst und Verzweiflung!
Möglicherweise bin ich etwas wirr beim schreiben. Ich hoffe, dass hier jemandem etwas dazu einfällt und auf Efahrungsaustausch mit Angehörigen und Betroffenen.

Anna
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