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Alt 15.07.2012, 20:19
dickie dickie ist offline
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Registriert seit: 15.07.2012
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Liebe Angehörige,

endlich traue ich mich auch aktiv zu werden, nachdem ich längere Zeit vieles in diesem Forum mitgelesen habe. Vieles hat mich erschüttert, berührt und beschäftigt. Seit der Diagnose meines Mannes (61), dass er an unheilbarem Lungenkrebs erkrankt ist, befinde ich mich in einer Welt, die so unwirklich, so grausam ist, dass ich es kaum aushalte. Alles ist unerträglich. Innerhalb 1 Woche hatten wir (mit unseren zwei halbwegs erwachsenen Töchtern)erfahren, dass unser Leben einbricht, dass es keine Zukunft mehr gibt, keine Pläne, dass nichts mehr so ist wie sonst. Ich verbiete mir zurückzuschauen, weil es so schmerzt. Vielleicht ging es uns zu gut, ich hatte Vorahnungen, von denen sich die schlimmsten immer wieder übertreffen. Es ist so grausam - das wissen wir als Angehörige - wie sehr sich ein geliebter Menschen, der sonst für sich und andere alles regeln konnte, durch diese Krankheit verändert. Sie ätzt und gräbt sich in unser Leben ein, sie vergiftet alles. Es ist so still bei uns geworden, die Freude ist fort. Und dennoch wächst auch manches zusammen, allem zum Trotz. Man ist eine Familie, die dieses Unglück - mein Mann ist gerade frisch im Ruhestand - zusammen aushalten wird und muss. Aber es ist so schwer, so schwer. Es gibt keine Antwort auf Fragen, man muss diesen Weg annehmen und gehen. Ich bin froh, dass ich nun auch den Schritt gemacht habe, mich in diese Gemeinschaft einzubringen.
Es ist ein Trost, dass man nicht alleine ist.

Mit herzlichem Gruß
Dickie
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