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Alt 11.07.2007, 20:10
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard AW: Zust. nach Whipple - BSDK + viele Fragen

Wieder einmal habe ich durch lange Abwesenheit geglänzt. Aber es gibt uns noch, bei mir nicht unbedingt ein Wunder, aber bei meiner Mom. Am 26. August haben wir das Dreijährige, da begann unser Kampf gegen den besch... Feind. Kein Arzt hat ihr damals eine solche Lebenserwartung prophezeit, ich wusste das, meine Mom nicht. Ich denke, das war auch gut so. Heute, fast drei Jahre nach der Whipple geht es meiner Mom den Umständen entsprechend gut. Das Leben ist nicht mehr wie zuvor. Jede Einladung zu einem Geburtstag mit für uns guten Essensgerüchen ist für meine Mom eine Qual, ihr ist so oft schlecht, sie hat Probleme mit der Verdauung, aber sie lebt. Auch wenn sich ein gesunder Mensch nicht vorstellen kann, dass es ein schönes Leben ist, meine Mom empfindet es größtenteils so. Sie wurde im Januar Uroma, freut sich, wenn ihr jüngstes Enkelkind zu Besuch kommt und sie ist aktiv. Das bewundere ich so an ihr. Sie hat an manchen Tagen mehr Flöhe im Hintern als ich.

Im Frühjahr haben wir eine bombastische Nachricht erhalten. Die Lebermetastasen, die schon kurz nach der Whipple festgestellt wurden, sind weg. Unglaublich, oder? Das alles ohne eine weitere Chemo. Ich war so glücklich. Als kurz darauf festgestellt wurde, dass sich der Herd in der Lunge vergrößert hat, hat uns das beide mächtig nach unten gezogen. Nächste Woche ist wieder eine Untersuchung angesagt und wenn sich der Mistkerl weiter behaupten konnte, dann wird meine Mom einen Lungenlappen opfern müssen. Aber auch das werden wir so angehen, wie wir es bisher gemacht haben. Mit Kampfkraft und Optimismus. Wir wissen, dass wir es mit einem ganz fiesen Kerl zu tun haben, wir genießen aber jeden Tag, den wir gemeinsam verbringen können.

Als wir die Diagnose BSDK bekamen, hätte ich keinen Cent darauf verwettet, dass meine Mom so kämpfen kann. Ich wurde eines besseren belehrt und ich bin so stolz auf meine Mom. Ich werde ihr weiterhin die Spritzen in ihren hübschen Hintern jagen und das so lange, wie sie das will und ich werde weiterhin für sie da sein. Ich hoffe, ich darf es noch ganz lange.

Ich wünsche allen, die gerade mit ihren Angehörigen gegen diesen Mistkerl kämpfen viel Kraft. Wir hatten einen Schutzengel bisher und den wünsche ich allen Betroffenen.

Viele Grüße
Kerstin
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Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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