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Alt 13.09.2007, 12:43
Angie70 Angie70 ist offline
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Standard Psychische Störungen durch GBM?

Hallo,
bei meiner Mutter (64 Jahre) wurde Anfang Juli ein Hirntumor (Glioblastom) diagnostiziert. Nach einer Operation Anfang August ist sie nun wieder zu Hause und bekommt ambulant eine Strahlentherapie. Das ist wohl so weit das übliche Vorgehen. Die Ärzte waren nicht gerade konkret bei ihren Gesprächen, sie sprachen von Anfang an von einem bösartigen und irgendwann auch von einem sehr aggressivem Tumor, aber wie hoffnungslos diese Diagnose tatsächlich ist, habe ich im Internet erfahren. Meine Mutter ahnt das wohl, weiß es aber nicht, mein Vater will es gar nicht wissen und ist der Meinung, dass meine Mutter wieder ganz gesund wird.

Das Problem, das wir abgesehen von der Krankheit selber und der schlimmen Prognose aber haben, ist, das es für alle Beteiligten sehr schwierig ist, mit meiner Mutter umzugehen. Nun habe ich natürlich auch gelesen, dass Persönlichkeitsveränderungen bei Hirntumoren nicht ungewöhnlich sind und dass man depressive Verstimmungen bei einer solchen Diagnose hat, ist ja schon fast normal, aber trotzdem wissen wir nicht, wer uns helfen könnte und wie man damit umgehen kann. Wir (meine Geschwister und ich) haben den Eindruck, dass da noch mehr ist (psychischer Art?), dass es ihr schlechter geht (körperlich und psychisch) als es ihr eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt gehen sollte. Sie liegt fast nur noch im Bett und ist z.T. wie in ihrer eigenen Welt und für uns kaum zugänglich (sie hört uns zwar und reagiert auch scheinbar normal, aber vergisst das sofort wieder), dann wieder klingt sie ganz normal, läuft rum und kokettiert mit ihrem Zustand,versucht alles mögliche zu organisieren (vergisst aber auch das wieder) Sie kann sich nicht behalten was Ärzte mit ihr besprechen würde es aber als Bevormundung auffassen, wenn wir das in die Hand nähmen. Sie macht meinem Vater das Leben schwer (der auch kein sehr einfacher Lebenspartner ist, sich aber gerade über díe Maßen bemüht, ihr möglichst viel recht zu machen) ist sich dessen aber in keiner Weise bewusst. Sie hat eine Psychotherapeutin, die aber irgendwie auch nicht sehr hilfreich ist, sondern mit irgendwelchem Eso-kram versucht die Selbstheilungskräfte anzuregen und an eine Spontanremission glaubt (und wehe wir glauben das nicht, dann sollten wir ihrer Meinung nach am besten gar nicht mehr zu ihr. Sie bekommt alle möglichen Medikamente (aber keine Chemo?) unter anderem hochdosiertes Kortison, aber kein Arzt ist bereit uns H15 (als Privatrezept!) auszustellen. Ich weiß ja, dass diese Krankheit eine der schlimmsten Belastungsproben darstellt, die man sich vorstellen kann, aber langsam glaube ich, wir werden bald alle verrückt und es ist doch erst der Anfang! Weiß jemand Rat?

Danke
Angie
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