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Alt 17.06.2002, 16:23
Gast
 
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Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Hallo Peter,

ja bin ich. Und ich bin in der Neurochirurgie tätig. Was die Tumorverdopplungszeit angeht und die von Dir angesprochene Hoffnungslosigkeit der Therapie sind leider beide Aussagen richtig. Wichtig ist, daß man die Begriffe nicht durcheinander schmeißt.

Das Glioblastoma multiforme (GBM) ist die aggressivste Art der Gliome. Wenn Du die Literatur sorgälligst liest wirst du in der STATISTIK eine nur geringgradige Verbesserung der ÜberlebensZEIT finden (abhängig vom Alter des Patienten).

Du wirst keine Heilung finden aber - sehr vereinzelt- Verläufe mit langen Überlebenszeiten (das ist aber keine Heilung).

Anders sieht es bei weniger aggressiven Gliomen aus. Da gibt es besser Überlebenszeiträume. Warum man dann beim GBM überhapt operiert ? Weil man in der Medizin IMMER alles versuchen wird, um vielleicht bei einem Patienten etwas mehr darauszumachen.

Und die Behauptung Korikoide seine mit Weihrauch zu vergleichen, bzw Weihrauch sei genauso wirkungsvoll ist in meinen Augen absolut unverantwortlich. Vielleicht wäre es besser man zieht die Diskussion auf ein wissenschaftlich fundiertes Niveau (und da gibt es Daten zu Kortison) oder man entzieht sich selbt die Grundlage einer ethisch richtig geführten Diskussion.

Bezüglich der Kopfschmerzen hast du recht, es sind die Meningen, die schmerzen -> Tumor wächst -> Hirndruck steigt -> Hirnhäute (Meningen)werden gespannt -> Kopfschmerz.

Es ist auch richtig, daß kein Patient Schmerzen leiden muß, un daß es ein Unding ist, wenn er welche hat.

Last but not least... natürlich kann ein Patient noch viel Monate mit einem solchen (operierten) Tumor leben, und wenn meine Darstellung zu schwarz war, dann war das nicht gewollt. Allerdings meine ich sollte man auch keine übertriebenen Hoffnungen schüren, sonder die Wahrheit sagen, auch wenn sie schmerzhaft ist.

Gruß
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