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Alt 18.02.2011, 10:30
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Das Rezidiv ist da

Ihr Lieben alle,

ich feue mich so über eure lieben postings und ihr macht mir so viel Mut und Hoffnung, ich danke euch von Herzen.

Nun kann ich endlich wieder berichten, wie es aussieht und wie es weitergeht.

Viele PNs habe ich auch bekommen und die werde ich auch noch beantworten, aber im Moment ist das alles nicht so einfach und ich sitze auch nicht oft am PC, denn das funktioniert nicht, wenn ich Beschwerden habe und die habe ich hin und wieder.

Aber im Großen und Ganzen geht es mir körperlich viel besser und ich kann auch wieder essen. Ich habe Tage, an denen habe ich keinerlei Beschwerden und diese Tage geben mir eine Menge Kraft.

Am vergangenen Montag hatte ich nun den Termin beim Professor der Gynäkologie. Er ist ja der Nachfolger von dem Prof., der mich damals vor 5 Jahren so toll operiert hat und ich habe ihn am Montag erst kennengelernt. Ich hatte Verschiedenes über ihn gelesen und gehört, Positives aber auch Negatives und habe versucht, ganz unvoreingenommen an den Termin zu gehen. Mein Männe war natürlich bei mir. Der Prof. war mir sehr sympathisch und ich habe mich bei ihm sehr gut aufgehoben gefühlt. Er war so ruhig und sachlich, aber es war ein angenehmes Gespräch.

Also: die Ärzte sind etwas ratlos, denn die Bilder des MRT zeigen, dass im kleinen Becken (unten rechts) etwas gewachsen ist, das den Dünndarm ummauert und auch schon Richtung Lymphknoten wuchert. Der Befund ist eindeutig da und man kann ihn nicht wegdiskutieren, aber es ist nicht eindeutig als Tumorgewebe zu erkennen und vor allem ist es, so wie es sich darstellt absolut nicht Eierstockkrebs typisch. Der Prof. sagt, es wäre eher Bauchfellkrebs typisch. Aber es kann sogar sein, dass das Ganze gutartig ist.

Da man einfach so nichts sagen kann, bleibt nichts anderes übrig, als den Bauch zu öffnen und nachzusehen. Erst dann, und vor allem auch nach einer Gewebeprobe, kann man sagen, was ist.

Ich habe den OP-Termin am 9. März und werde am 8. März in die Klinik aufgenommen. Der Prof. hat mir gesagt, dass das eine schwere OP wird wegen der vielen Verwachsungen. Sehr wahrscheinlich wird das Stück Darm entfernt, um den der Mist gewachsen ist und im äußersten Fall bekomme ich einen künstlichen Darmausgang für eine gewisse Zeit, aber das ist der äußerste Fall.

Ich schaffe das schon, ich kriege das hin und werde die OP gut hinter mich bringen, hoffe und bete, dass es keine Komplikationen gibt. Und danach wissen wir mehr. Vielleicht ist es ja wirklich gutartig?!?!? Allerdings rechne ich mit einer Krebsdiagnose und habe mich auch auf die folgende Chemo schon eingerichtet.

Natürlich haben wir über eine Zweitmeinung nachgedacht, aber wir sind der Meinung, dass das im Moment nichts bringt. Die OP muß sein, weil sonst niemand weiß, was da wächst und erst danach wissen wir ja, ob überhaupt eine weitere Behandlung nötig ist. Und wenn es das erwartete Rezidiv ist, dann ist der Standard sowieso Chemo mit Carboplatin und Taxol. Die Zweitmeinung heben wir uns für später auf, falls irgendwas nicht so läuft wie geplant oder das Ergebnis der Gewebeprobe zu einem ganz neuen Ergebnis führt, mit dem keiner rechnet.

Ich frage mich immer wieder, wenn ich keine Beschwerden gehabt hätte, was dann passiert wäre, vor allem, wenn meine Nachsorge nach den empfohlenen Standards von Prof. S und Prof. L, den Autoren des Buches "Multimodales Management des Ovarialkarzinoms", abgelaufen wäre. In diesem Buch wird nämlich empfohlen, zur Nachsorge nur den vaginalen und abdominellen Ultraschall zu Rate zu ziehen. Die bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT sind angeblich nicht zur Nachsorge geeignet, genauso wie die Ermittlung des TM nicht empfohlen wird.

Aber im Ultraschall konnte man bei mir im Bauch nichts von dem sehen, was da gewachsen ist. Gut, dass ich die Beschwerden hatte.

Ich melde ich wieder in den nächsten Tagen. Mir geht es psychisch recht gut und ich werde auf jeden Fall ein bißchen Karneval feiern und am 4. März die "Lachende Kölnarena" genießen, für die wir Karten haben...

Liebe Grüße
Mosi-Bär