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Alt 03.09.2007, 11:14
thorag thorag ist offline
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Registriert seit: 03.09.2007
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Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo!

Ich verfolge dieses Forum nun schon seit einiger Zeit.

Kurz zu meiner eigenen Geschichte:

Ich bin 31, bei mir wurde durch Zufall im Mai Barrett diagnostiziert.
Ich hatt nie irgendwelche Beschwerden, außer, dass ich öfter Luft aufstoßen musste. Ein Arzt meinte vor einigen Jahren mal zu mir, ich sollte besser kauen, wahrscheinlich würde ich Luft Schlucken

Was mir Probleme gemacht hat, war, dass ich v.a. morgends immer extreme Niesanfälle hatte.
Daraufhin war ich bei zig Allergologen, HNO Ärzten etc.
Eine Allergie hat jedoch keiner gefunden. Erst dieses Jahr kam eine Lungenärztin darauf, dass es vom Magen kommen könnte. Nachdem mir dann tatsächlich nachts einmal Mageninhalt (zum ersten Mal überhaupt) hochkam, habe ich dann die Spiegelung machen lassen.
War der blanke Horror. Ohne Betäubung in einer kleinen Praxis.
Musste die ganze Zeit würgen...

Bekam dann ohne ein Wort der Erläuterung die Diagnose Barrett zugeschickt,
Als ich den Gastro anrief, meinte der nur, ich solle meinen Hausarzt fragen.:prost Arsc....!

Bin dann auf eigene Rechnung in die Uniklinik Düsseldorf.
Der Oberarzt hat mich dann kurzfristig nochmal gespiegelt und Short Barrett festgestellt. Meinte der wäre etwa 2-3 mm.
Hat mich dann doch beruhigt (Einmal short, immer short!?)

Was mich wundert:
Hatte nie Sodbrennen, zumindest kein saures aufstoßen.
Mache sehr viel Sport und habe kein übergewicht.
Geraucht habe ich nur gelegentlich.
Na ja, da lebt man eigentlich so gesund...
Eigentlich, denn ich habe beruflich (Rechtsanwalt) ne Menge Stress.
Darüber hinaus ging meine Bezihung vor zwei Jahren nach 8 Jahren in die brüche, das war echt heftig.

Egal, worauf ich eigentlich hinaus will:
Ich will hier niemanden provozieren, aber sollten wir unser Leben nicht möglichst normal weiterleben?
Ich ertappe mich selbst dabei, dass ich, desto mehr ich hier im Forum lese, depressiver werde.
Viele Beiträge sind so verzweifelt und depressiv.

Ich rauche nicht mehr, klar.
Ich trinke kaum Kaffee und keinen Pfefferminztee mehr.
Ich esse auch nicht mehr so übertrieben scharf.
Ansonsten esse ich ganz normal.
Mein abendlcihes Glas Wein lasse ich mir jedoch nicht verbieten.
Und wenn wir mal feiern gehen, trinke ich auch schon mal hochprozentiges...

Die Chance, dass wir wirklich Krebs entwickeln, dürfte doch kaum höher ligen als bei Rauchern, wobei wir, bei regelmäßiger Kontrolle doch beste Heilungschancen haben.

Was mich außerdem beruhigt.
Mein Doc meinte, auf diesem Gebiet würde viel geforscht. Wer weiss, viellciht gibt es in 10 Jahren ja neue Methoden.

Trotzdem werde ich Ende des Monats eine ph Metrie und eine Manometrie machen lassen.
Will wissen, was ich habe. Der Muskel scheint stark genung zu sein.
Könnte eine nicht funktionierende Clearance Funktion sein.
(Dann bringt wohl leider auch keine Fundoblicatio was)

Tut in jedem Fall gut, nicht der Einzige zu sein.
Würde mich abschließend interssieren, wie viele von euch auch in meinem Alter sind.
Kann es nicht sein, dass es viel mehr "Junge" mit unserer Krankheit gibt, die meisten es aber mangels Symptomen (wie ich) gar nicht merken?

Liebe Grüsse
Thorag
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