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Alt 17.07.2013, 08:05
SunnyCat SunnyCat ist offline
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Standard AW: 2. OP- ich würde mich über eure meinung und Hilfe freuen

Moinmoin liebe Sandra,

vielen Dank für deine Worte und dein Verständnis!
Bin im Moment ziemlich platt von der Chemo und irgendwie auch total deprimiert.
Um gleich mal in eine Sache einzusteigen, die du geschrieben hast: Wann heißt es denn R1 und wann R2?
Wie wird der Unterschied zwischen R1 udn R2 kategorisiert?
Ich habe mal versucht, dies über google rauszufinden, ist mir aber nicht gelungen.
Ich verstehe sehr, sehr gut, dass dir R0 lieber gewesen wäre!
Das hätte ich mir auch SO DOLL gewünscht!
Und ich habe ja wegen PC Rx (das war das pathologische Institut mit dieser Klassifizierung), der Rest beläuft sich aber, wenn man den OP-Bericht hinzunimmt auf den Rest unter 5 mm im Peritoneum Zwerchfell.
Und da gehts dann ja wohl auch munter weiter, wenn es dann weitergeht, vom Zwerchfell mit der PC.
Und das machts so beschissen, meine Guüte, mir wäre als Rezidiv jede solide Metastase 1000 Mal lieber - ist ja klar.
Bei Mosi hat ja offensichtlich Carboplatin und Paclitaxel vorbildlich gewirkt, und da musste man ja auch nicht mehr vorhandene ehemalige Tumorreste im Körper belassen, weil sie ja bei der OP weg und somit nicht lokalisierbar waren.
Vielleicht haben wir ja auch so ein Glück - wer weiß es schon. Ich werde es eh nicht herausfinden, bis ich traurige Gewissheit hätte, weil ein Rezidiv diagnostiziert werden würde.
Mein derzeitiges Gefühl ist einfach so besch...: Ich fühle mich von Anfang an so zum Abschuss frei, als ob ich kein Jahr mehr ohne Chemo usw hätte, so als ob man ein platinresistenten Tumor hätte oder so. Es tut mir auch so leid für alle Frauen mit platinresisten Tumoren, wirklich, keine von diesen Frauen wird begeistert über dies "Schicksal" oder wie auch immer man Platinresistenz bezeichnen mag, sein, keine einzige.
Und ich bin echt nicht begeistert über meine beschissenen Tumorreste, so ist das nun mal - ich hadere und hadere.
Also irgendwie von mitten in der Chemo in die nächste- und von dort wieder mitten in die nächste ich finde diese Perspektive echt schrecklich,.
Ich werde keine Chemos mehr machen, wovon mir die Haare ausfallen, das mindert meine Lebensqualität so komplett, dies Geschminke, damit man rausgehen kann ohne dass man fett im Gesicht stehen hat:
KREBS - ACHTUNG!
Dies bescheuerte Getue um die Perücke, ständig achtet man darauf, dass sie nicht vom Kopf fällt, richtig sitzt, die Haare einigermaßen ansichtlich liegen und letztlich reagiere ich mittlerweile leicht allergisch auf die Kunsthaare.
Das will ich echt nicht mehr, jedenfalls kann ich es mir in meinem jetzigen Krankheitsstadium für mich nicht mehr vorstellen, dass ich das noch einmal machen werde, falls in den nächsten paar Monaten bald die nächste Chemo auf mich zukommt, dieser Gedanke gibt mir ein wenig Frieden. Es gibt mir Freiden, in den Prozess auch Selbstbestimmung einzubringen und auch NEIN zu sagen: Nein, DAS mache ich nicht mehr.
Denn ich möchte am sozialen Leben teilnehmen, so lange es geht.
Ich arbeite zur Zeit auch noch in Teilzeit, denn es tut mir sehr gut zu arbeiten. Ich fand/ finde meine Arbeit ganz wunderbar und es gibt mir ganz viel, diese Dinge weiter zu machen, anstatt hier zu sitzen und über meinen eventuellen Tod nachzudenken (das tut man ja auch, und man denkt ebenso darüber nach, wie man heilen könnte).

Liebe Sandra, genau dies sind meine Gedanken: Ich werde ALS ERSTES den Krebsdienst anrufen, habe mir vorgestern abend noch die Kontaktnummern besorgt. Dort werde ich v.a. fragen, wie ich an einen fachlich versierten Arzt meines Vertrauens herankomme, der bildgebende, diagnostische Verfahren veranlassen kann, meine Hausärztin kann es nämlich während der onkologischen Behandlung nicht, sagt sie. Die will ich aber behalten, denn sie will eine Misteltherapie mit mir machen, sie ist spezialisiert auf Homöopathie und Naturheilverfahren.
Und auf das hiesige Kompetenzzentrum bin ich auch weiterhin angewiesen, gerade wenn ich an eventuelle erneute OP´s denke.
Trotzdem werde ich versuchen, mir einen Internistischen Onkologen bzw. Gynäkologen meines Vertrauens suchen, die an der Sache beteiligt werden. Gynäkologe wird schwieriger, weil mich letzter Gynäkologe NICHT in ein Eierstockkompetenzzentrum überwiesen hat, sondern in nächstgelegenes Krankenhaus - da muss ich noch dran basteln. Und ich kenne keine Gynäkologen, denn ich hatte nie auch nur die geringste Erkrankung in dem Bereich, gar nichts, bin dann aber mal fröhlich mit EK eingestiegen.

Ich spüre beim Schreiben die ganze Zeit den Impuls, mich bei den Frauen zu entschuldigen, die mitten in Rezidivtherapien stecken oder platinresistente Tumoren haben, es tut mir wirklich für jede Frau, unaussprechlich leid, dass sie diese grauenvolle Krankheit mit ihrer Macht getroffen hat.
Aber sicherlich werden sich diese Frauen auch an ihre eigenen Sehnsucht erinnern, noch eine Weile leben zu dürfen, möglichst eine Weile rezidivfrei. Und vielleicht sind hier auch Frauen, die wie ich traurig sind über die Tatsache, dass sie nicht auf Ro operiert wurden, Venenbefall haben (was ja eng bei Figo IV liegt) und mit PC in die Erkrankung eingestiegen sind.
Wenn man ein bisschen von EK verstanden hat, so weiß man, dass diese Diagnosen suboptimal als Einstieg ist. Und ich BIN deswegen traurig - ich möchte mich an dieser Stelle nicht dafür erntschuldigen.

Ich wünsche allen hier alles Liebe und einen schönen tag,
Kathrin


PS: ja Sandra, ich finde es auch eine Riesen-Sauerei, dass Birgit kein Avastin bekommen hat, insbesondere da es als Monotherapie sehr gut verträglich sein soll und da es durchaus eine Option bei EK bieten soll.
Im Zusammenhang mit Cp + pt ist es mir echt too much, da gehe ich komplett in die Knie, denn, wie du richtig sagst, ist Carboplatin und Paclitaxel ja schon superhart. Und da noch die Herzprobleme und anderes von Avastin - das ist superheftig, das zieht mir die Schuhe aus.
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