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Alt 05.06.2017, 18:20
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Sehr gut, MortalKombat, immer zum Sport, egal ob "gut" oder "schlecht", hauptsache bewegt, das ist die richtige Einstellung!

Und wenn Du jetzt immer brav zum Sport gehst, hast Du ein halbes Jahr Fitti geschenkt bekommen.

Das ist nicht nur "normal" ich würde sagen, das ist absolut unvermeidbar, dass Du Dich so fühlst, denn es IST ätzend, da hat man NATÜRLICH Angst!
Wie ich schon schrieb, ist es mir in solchen Situationen absolut nicht möglich, das googlen zu lassen, ich kann das einfach nicht. Ich habe aber festgestellt, dass ich mir die Dinge oft schlimmer ausmale, als sie sind. Daher will ich immer alles ganz genau wissen. Die Wahrheit. Denn die beinhaltet die Risiken. ABER sie beinhaltet auch die CHANCEN!!!

Ich hab wahrscheinlich leicht schwafeln, ich bin ja hormonpositiv, aber ich frage mich immer, ob der miserable Ruf von dem TN nicht zu einem Teil von der Art unserer Statistiken kommt?
So wie ich es verstehe, ist in den ersten Jahren nach Therapieende das Rezidivrisiko beim TN am höchsten. Dafür sinkt es danach rapide und so ~7 Jahre nach Therapieende ist es für die TN Kandidatinnen praktisch vorbei. Wenn der Tumor bis dahin nicht gestreut hat, kann man ziemlich sicher sagen, dass er das auch nicht mehr wird. Bei UNS hormonabhängigen kann man das NIE. Hormonpositive Tumore streuen auch noch nach Jahrzehnten und auch wenn ich schätzungsweise für jeden Tag ohne Krebs dankbar sein sollte, will ich einfach nie nie NIE NIE wieder irgendeine besch*** entartete Zelle im Körper haben. Nicht in 10, nicht in 20, nicht in 30 und nicht in 50 Jahren, falls ich so alt werden darf...
Unsere Statistiken sind aber so gestrickt, dass sie meist bis 5 Jahre gehen, d.h. von TN nur die Nachteile anzeigen und wenn die Sache gerade dreht und die TN Vorteile und Hormon-Nachteile kommen..., dann ist die Statistik gerade zu Ende. Es kommt mir einseitig vor!!!

Ja, es IST Schei***. Ja, Du darfst wütend sein und Angst haben. Aber ich habe manchmal das Gefühl, das Internet macht uns weiß, es gäbe "guten" und "schlechten" Krebs, dabei kann man das oft gar nicht so sagen. (Was, wenn ein höherer Ki67dazu führt, dass die Chemo die letzen Krebs-Zellen platt macht? Was, wenn...)
Meine Meinung: Es gibt keinen "guten Krebs", Krebs ist immer Scheiße und fertig. DAS jetzt ist Deine Ausgangslage. Es könnte besser, könnte schlimmer sein. Heulen, fluchen, Rumschreien... Und dann die Ärmel hoch. Los gehts!!!!!!!!!!!


@Desir,
Also, ich wollte nicht jammern, hoffe das kam jetzt nicht so "DU hattest es ja soooo gut!" rüber (Wir haben ja alle unser Päckchen zu tragen und ich fände über die Verträglichkeit einer Chemo zu jammern, die mir eine PCR gebracht hat geradezu unanständig!!!)
Ich merke immer wieder, was ich im großen und ganzen für ein unfassbares Glück mit meinem Freundeskreis gehabt habe... Ich muss dazu sagen, dass ich sowieso ziemlich gut im anecken war - auch schon ohne Krebs, da hat sich da wenig geändert. Ich bin einfach ein eckiger Typ, das muss man abkönnen...
Hast Du die Therapie schon abgeschlossen, oder arbeitest Du noch dran? Hilft es? (Psychoonkologische Begleitung wird ja immer empfohlen. Ich habs auch wirklich probiert, bin aber nur mit mehreren Psycho-Onkologen aneinandergeraten. Mein Eindruck: Die haben das doch gar nicht erlebt. Wie sollen die mir helfen können, wenn sie die Situation NICHT kennen?)

Wünsche Euch allen einen schönen Abend!!!