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Alt 29.11.2005, 17:01
IsaH IsaH ist offline
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Standard AW: Schmerzen bei Blasenspieglung / Behandlung

Hallo Scannie,

mein Vater bekam mit 61 Jahren Blasenkrebs und fand die Blasenspiegelungen und die BCG-Therapie auch sehr unangenehm! Das Resultat war, dass er wie Dein Mann irgendwann nicht mehr zu den Nachsorge-Blasenspiegelungen gegangen ist. Er hatte dann viele Jahre Ruhe, bis schließlich wieder Blut im Urin und Beschwerden auftraten. Da musste er dann wieder 3 Blasenspiegelungen über sich ergehen lassen, die ersten beiden (mit einem flexiblen Zystoskop) waren halbwegs erträglich, die dritte (mit einem starren Zystoskop) so schmerzhaft, dass sie nicht möglich war.

Es wurde dann eine TUR-B gemacht (in der Klinik, in Narkose) und durch die Gewebeproben das Rezidiv nachgewiesen.

Dein Mann sollte also, wenn er so schlechte Erfahrungen gemacht hat, mit dem Urologen VOR der Untersuchung über eine ausreichende Schmerzbehandlung sprechen. Es muss ja vielleicht nicht gleich eine Narkose sein, sondern es gibt auch sehr gute starke Schmerzmittel und Beruhigungsmittel. Man hat als Patient ein Recht auf eine ausreichende Schmerzbehandlung, und der Arzt ist verpflichtet dazu!!

Vielleicht kannst Du ja Deinen Mann bei dem ersten Arztbesuch begleiten und ihn im Gespräch mit dem Arzt unterstützen. Meistens werden ja vor einer Blasenspiegelung zunächst andere Untersuchungen gemacht, wie Ultraschall, Urinuntersuchung, Abtasten der Prostata usw. (das Blut im Urin kann, MUSS aber nicht unbedingt Blasenkrebs bedeuten).
Möglicherweise lässt sich ja damit schon etwas feststellen und es kann dann gleich eine Blasenspiegelung mit Gewebeentnahme in Narkose durchgeführt werden.

Es ist bestimmt schwer, die Ängste bei einer Krebserkrankung zu verarbeiten, und Männer tun sich da vielleicht noch schwerer als Frauen. Auch mit Unterleibsproblemen zum Arzt zu gehen, fällt Männern wohl schwerer als Frauen.

Wenn man gut informiert ist und besser weiß, was möglicherweise auf einen zukommt und dass es nicht soo schlimm ist, ist es glaube ich leichter, die Dinge anzugehen.
Im Internet gibt es so viele gute Informationen zum Blasenkrebs, z.B. die Blauen Broschüren der Krebshilfe
http://www.krebshilfe.de/neu/infoangebot/brosch.html
oder
http://www.krebsgesellschaft.de/inde...te=blasenkrebs

Unserer Familie hat auch die Homepage der Selbsthilfegruppe Blasenkrebs geholfen, hier gibt es viele authentische Informationen und einen Erfahrungsbericht von einem Betroffenen:
http://www.harnblasenkrebs.de/
Hier gibt es auch ein Forum, in dem sich Betroffene sehr offen austauschen:
http://www.harnblasenkrebs.de/Forum/main.php

Wenn Dein Mann keine Lust hat, selbst im Internet zu stöbern, könntest Du ihm ja mal Berichte von anderen Betroffenen ausdrucken, dann wird er merken, dass er mit seinen Ängsten und Sorgen nicht allein ist, und hoffentlich schnell wieder den Mut bekommen, selbst wieder etwas gegen die Krankheit zu tun (je weniger weit der Krebs fortgeschritten ist, umso besser sind die Heilungsaussichten).

Alles Gute für Euch!!
Liebe Grüße
Isa

Geändert von IsaH (29.11.2005 um 17:04 Uhr)
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