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Alt 06.12.2003, 16:23
Gast
 
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Standard Stoma!!! Viele Fragen, bitte helft mir!

Hallo Sunny,

mein vater hatte auch einen stoma. er war ca. 10 tage nach der op im krankenhaus. für ihn war die erste zeit ehrlich gesagt sehr schlimm. er mußte sich einfach daran gewöhnen. es hat ihm selber nicht weh getan oder gestört. für ihn war es schlimm wegen den anderen. er hat sich geschämt. wir haben immer gesagt, das jeder dem es nicht passt einfach gehen soll. mit der zeit hat er gelernt damit zu leben. er hatte ihn dann nur 4 monate und in dieser zeit haben menschen von der diakonie ihm geholfen damit umzugehen. ich habe mich in dieser zeit viel mit dem stoma beschäftigt, gerade als klar war das mein vater nach der op evt. mit einem stoma wach wird. gerade, wenn man weiß das der stoma auf dauer gelegt wird, geht man glaube ich anders damit um. mein vater hat es immer abgelehnt. aber er wußte ja auch, dass er wieder zurückgelegt wurde. ich habe von vielen menschen gelesen, die ganz normal damit leben. sport machen, schwimmen gehen, sex haben etc. man kann den beutel für eine bestimmte zeit abmachen. da gibt es heute ganz viele möglichkeiten.
ich hoffe dir geht es gut. ich wünsche dir alles gute und hoffe, das du mit allen klar kommst.

eine kleine sache möchte ich noch erzählen. bevor mein vater krank wurde habe ich mal neben einem mann am bahnhof gestanden. ich habe gehört wie er "gepupst" hat. hab mir nur so meinen teil gedacht.
als mein vater seinen stoma hatte, hörte man auch den "pubs". er konnte die gase ja nicht unterdrücken, da sie gleich in den beutel entweichen.
mir ist dann dieser mann wieder eingefallen und ich habe mich für meine damaligen gedanken geschämt. wer weiß schon, was ein mensch alles durchtgemacht hat und ob er vielleicht auch einen stoma hat. ich werde nie wieder über einen menschen urteilen, nur weil man etwas gehört hat. sowas ist normal und gehört zum leben dazu.

lg
anja
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