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Alt 07.02.2002, 02:37
Gast
 
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Standard Literatur die hilft!

Hallo Hotte und Sonja,
auch ich habe dieses Buch gelesen und auch ich habe sehr viel dabei geweint! Für mich ist der Inhalt dieses Buches im doppelten Sinne wichtig. Zum einen habe ich meinen Vater an einen tückischen Lungen- und Lymphdrüsenkrebs verloren und zum anderen war Klaus Köllner ein Freund von mir! Sein Tod hat mich sehr erschüttert, denn ich "wusste" relativ lange vor ihm, dass er diese Krankheit nicht besiegen würde.

Ich möchte hier nicht richten, aber leider hat Maria sich sehr viel mehr selber bedauert, als ihren kranken Klaus. Ich bin sicher, sie konnte nicht anders, deshalb nehmt mir meine anmaßende Äußerung bitte nicht allzu übel.

Sonja, was Johanna betrifft: Für sie war ihr Papa ihr Ein und Alles, sie hat ihn supersehr geliebt und umgekehrt genauso. Vielleicht war ihre Reaktion (wenn denn alles wirklich so gewesen ist, wie Maria geschrieben hat...) nur zu ihrem Schutz, sie wollte es einfach nicht wahr haben. Niemand in seinem Bekanntenkreis wollte das.

Ich werde nie unsere letzte Begegnung vergessen, als ich ihn auf der Treppe sah und entsetzt sagte: "Mein Gott, Klaus, warst du krank? Du bist so dünn geworden?" Ich biß mir auf die Zunge, schließlich hatte er oft geäußert, im Laufe der Zeit "zu weiche Gesichtszüge" bekommen zu haben - er hätte ja vielleicht auch nur eine Crash-Diät hinter sich haben können.
Aber seine entgleisende Mimik belehrte mich eines Besseren. Ich wünschte, ich hätte ihm damals etwas mehr Trost spenden oder Mut zusprechen können...!

Dieses Buch - um auf das eigentliche Thema zurückzukommen - hat mich an vielen Stellen sehr wütend gemacht, auch traurig, denn ich empfinde es nicht als sehr realitätsnah. Vermutlich jedoch hat Maria es nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben und ich hätte auch nicht gern in ihrer Haut stecken mögen in dieser schweren Zeit.

So, genug für heute. Sorry für diesen superlangen Eintrag.
Jay
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