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Alt 28.06.2008, 00:38
Schlesier Schlesier ist offline
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Standard AW: Diagnose Knochenkrebs

Hallo Iknownono und Anja,

ich habe sowohl deine Frage als auch die Antwort von Anja87 gelesen und kann Euch aus eigenem Erleben darüber berichten.
Bei mir hat man im Mai vorigen Jahres Knochenkrebs am Schlüsselbein und an den Rippen diagnostziert. Für mich brach fast eine Welt zusammen, ich habe Kinder die noch nicht wirtschaftlich selbstständig sind und ich habe eine ganz liebe Frau und es tut mir weh wenn ich sehe wie sie das Wissen um meine Krankheit belastet. Ich hatte eine Schwellung am Schlüsselbein so groß wie eine Apfelsine. Innerhalb von zwei Wochen war ich im Krankenhaus und wurde operiert. Dann folgten Untersuchungen und Biopsien bei Lunge, Darm, Magen und Prostata. Und zum Schluss eine Knochenmarkentnahme. Dann wurde ich nach zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen und an die Tagesklinik weitervermittelt. Dort erhielt ich meine Chemotherapie bis ich Bläschen an der Wirbelsäule und am Bein feststellte. Die behandelnde Ärztin meinte es sei wohl eine Unverträglichkeit eines Medikaments. Bis ich Nachts vor Schmerzen nicht mehr schlafen konnte. Meine Hausärztin stellte dann bei mir auf Anhieb eine Gürtelrose fest. Die Chemo wurde abgebrochen. Im September erfolgte noch eine Knochenmarkentnahme. Im Januar diesen Jahres kam ich erneut in eine Klinik und erhielt eine weitere Chemo und auch
Spritzen zur Stammzellenproduktion.Nach weiteren zwei Wochen wurde ich an eine Maschine angeschlossen und es wurden Stammzellen entnommen. Es wurden so viele, dass man davon drei Portionen einfrosten konnte. Nach einer 14 tägigen Erholung ging es wieder zurück in die Klinik und dort erhielt ich meine eigenen Stammzellen mit einer weiteren Chemo zurück. Ich muss gestehen, dass ich abgesehen von der Gürtelrose keinerlei Probleme mit der Chemo hatte. Seit Anfang März bin ich nun wieder Zuhause und es geht mir gut. Ich sollte noch eine zweite Transplantation erhalten, habe dies aber abgelehnt da ich der Meinung bin, man sollte die restlichen zwei Portionen aufheben für den Fall, dass es mir einmal schlechter geht. Nun soll ich Contergan ( Thalidomid ) erhalten. Jawohl Ihr habt richtig gelesen, ich erhalte Contergan. Ein Medikament welches in den 60er Jahren großen Schaden angerichtet hat. Es hat sich rausgestellt, dass diese Medikament sich gut zur Behandlung von Knochenkrebs eignet. Allerding wird dieses Medikament nur unter bestimmten Voraussetzungen verordnet. ich selbst nehme seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus keinerlei Medikamente zu mir und es geht mir gut. Wie es weitergehen wird, wird sich zeigen.

Seid ganz lieb gegrüßt vom Schlesier
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