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Alt 15.01.2006, 09:16
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: Meine 1. Chemo mit Taxotere

Hallo Heinke, Margrit, Bettina, Kerstin und andere,

wie geht es Euch?

Habe am Mittwoch meine erste Chemo mit Taxotere bekommen. Nachts war mir sehr übel, Magen- und Darmkrämpfe und Durchfall, weil ich nur die Tablette für die Übelkeit genommen habe, aber nicht zusätzlich die Cortisontablette, die auch noch helfen sollte. Jetzt fühle ich mich von Tag zu Tag schlapper und seit zwei Tagen habe ich Knochenschmerzen. Meistens sind sie auszuhalten. Habe Benuren dafür genommen. Am zweiten Tag habe ich sehr gefroren, da hat mir nur noch das Bett mit Wärmflasche geholfen. Und an dem Tag musste ich mich auch zwingen, was zu essen. Am 4. Tag habe ich Halsschmerzen bekommen und gleich das Antibiotikum genommen. Heute am fünften Tag fühle ich mich sehr schlapp. Morgen fahre ich zu meinem Hausarzt (Arzt für Naturheilkunde) und bekomme meine erste Thymusspritze.

Hoffe, dass es jetzt von Tag zu Tag besser wird. Aber der Tiefpunkt, wann die Leukos am weitesten unten sind, soll ja erst am 7.Tag sein. Die Spritze, die das Knochenmark zur Blutbildung anregt, macht mir am meisten zu schaffen. Werde ich jetzt jedesmal 3 Tage Knochenschmerzen haben? Ich bin auch noch nicht ganz davon überzeugt, dass sie unbedingt wichtig ist. Habe gelesen, dass bei Einnahme von Selen (Natriumselenit) die Leukozytenwerte nicht so stark abfallen. Hat jemand Erfahrung damit?

Wie ging es bei Euch in den ersten Tagen mit dem Autofahren? Habe Angst, dass ich morgen nicht zu meinem Arzt fahren kann, was mir aber das Wichtigste wäre.

Habe auch viel Schönes die letzten Tage erlebt. Ich wohne alleine, aber Freunde haben mich angerufen, im Krankenhaus besucht und mich abgeholt. Auch die Port-Einpflanzung, vor der ich solche Angst hatte, war super. Wollte unbedingt Vollnarkose, habe mich aber dann überzeugen lassen, dass es nicht nötig ist, denn es gibt neben einer örtlichen Betäubung auch noch eine dritte Möglichkeit: Dämmerschlaf und ständige Schmerzmittelgabe. Habe überhaupt nichts gemerkt. Wusste nur, da ist jemand, der macht was, aber was, habe ich nicht mitgekriegt. Ja, und die Sache mit meiner Perücke, das war super! Zuerst habe ich in einer Firma mit einer Riesenauswahl an Perücken keine gefunden, da ich so einen großen Kopf habe, und war schon ganz frustriert. Danach war ich bei einem Friseur. Ich traute meinem Augen nicht, als er mit einer Perücke ankam: Meine Haarfarbe, Haarlänge und Frisur! Und sie passt! Es ist sogar eine Echthaarperücke, die er mir für das Geld von der Krankenkasse lässt, weil es ein Ausstellungsstück ist. Es gibt doch wirklich liebe Menschen! Jetzt bin ich in dem Punkt schon mal beruhigt. Dachte schon, ich muss mit Omafrisur oder immer nur mit Kopftuch rumlaufen.

Bin sehr gespannt, wie es Euch geht und und Euch alle!

Liebe Grüße
Andrea
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