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Alt 16.09.2004, 12:18
Gast
 
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Standard Symptome bei Darmkrebs

Hallo Helmut und Hallo Uta,

gerade bei Darmkrebs habe ich das Gefühl, dass man da schnell vertröstet wird, so nach dem Motto "Sie haben wohl familiäre Probleme...".

Wie auch in dem anderen Beitrag anklang,gibt es manchmal kaum Symptome und wenn, dann werden sie evtl. nicht ernst genommen. Ich schreibe das so, weil es mich bei meinem vater extrem gewundert hat:

Er war "sogar" Privatpatient. Nach den ersten Beschwerden ging er zur Computertomographie, das finde ich sehr empfehlenswert, besonders in regelmäßigen Abständen. Trotzdem (im Nachhinein) deutlich etwas zu sehen war, bestand der als sher gut auf diesem Gebiet geltende Gastroenterologe (oder wie das heißt) nicht auf eine regelmäßige Kontrolle.

Na, es kam, wie es kommen musste. Nach einem weiteren jahr mit zunehmender Quälerei ging irgendwann nichts mehr und in der OP konnte nur noch eine Tumorumgehung gemacht werden, damit das Essen sich nicht am Tumor vorbeiquetschen musste (das hatte die Krämpfe verursacht). Natürlich hate der Tumor da schon wie irre gestrahlt.

Dazu muss ich sagen, dass es sich bei uns um eine sehr seltene Krebsart handelte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Karzinoid nur langsam wächst, fleißig Metastasen streut und nur eine Bestrahlungsmöglichkeit hat (mit so welchen Atomkraftteilchen in einer Baseler Klinik, da war mein Vater der ca 150. Patient, also wirklich sehr selten).

Kurz nach Weihnachten bekamen wir die Diagnose "noch 4-6 Wochen" - da hatten sich die Ärtze etwas vertan, denn er lebte noch 1,75 Jahre und hatte eine schöne Zeit.

Sehr zu empfehlen hier auch Dr. Michael Kneba aus Kiel, ein Gott der Krebstherapie.

Ich erzähle die Details nicht, um Dir, Helmut, Angst zu machen. Dünndarmkrebs ist ja sowieso auch viel seltener als Dickdarmkrebs und wenn nman den rechtzeitig entdeckt, geht es oft noch viele jahre gut. Ich willl Dir nur Mut machen, Dich eingehend untersuchen zu lassen und vielleicht auch Untersuchungen in Anspruch zu nehmen bzw darauf zu bestehen, wenn sie nicht "üblich" sind.
Und nochmal mein Rat: immer mehrere Ärtze aufsuchen!!!

Als ich nochmal zu dem Artz aus Kiel ging, der die Bilder meines Erachtens falsch gedeutet hatte bzw. die Brisanz nicht erkannt hatte, erzählte ich ihm von der Diagnose. Er meinte nur "dann verklagen Sie mich doch!".
Das macht meinen Vater (verstorben vor 3 Jahren) allerdings auch nicht wieder lebendig....

Viele Grüße an alle
Stephie
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