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Alt 12.04.2011, 08:35
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,

Psychoonkologe ist sicherlich gut. Ich war bei einer Therapeuting und hatte das Gefühl, dass die Gespräche - mehr war nicht vorgesehen - sinnvoll wären. Wir sind dann aber umgezogen und es hat sich so zerschlagen.

Die Gespräche, die ich hatte, haben aber gut getan. Ich hatte den Eindruck, dass es mir hilft, die Krankheit einzuordnen und ihr einen Platz zu geben, sodass sie nicht das ganze Leben bestimmt. Auch Sätze wie: "nein, Sie sind nicht depressiv - Sie haben nur schlechte Laune und alles Recht dazu" haben mit gut getan.

Unter
http://www.dapo-ev.de/
kann man sich informieren.

Und noch ein Gedanke, der mit aufkommt wegen Deinem Posting "biggen". Nicht falsch verstehen, ich will niemandem auf die Füße treten oder kritisieren oder Ratschläge erteilen. Allerhöchstens will ich anregen, über etwas nachzudenken, was einem häufig begegnet:

Du schreibst von dem Oxaliplatin als "Teufelszeug". Auch in meinem Umfeld haben bspw. meine Eltern von der Chemo als "Gift" gesprochen.

Ich konnte das nicht leiden und irgendwann habe ich "auf den Tisch gehauen" und gesagt, dass ich solche Begriffe weder gut noch richtig finde und eigentlich auch nicht hören will.

Das Oxaliplatin soll schliesslich die Überlebenswahrscheinlichkeit um x % steigern, überhaupt soll die Chemo mich gesund machen. Insofern sei es das Gegenteil von Gift. Ich fand es nicht gut, von der Chemo, mit der ich ja Hoffnung auf Heilung verbunden habe, als Gift zu sprechen ... Schliesslich hofft man doch bei einer adjuvanten Chemo auf Heilung - sonst würde man es sich ja nicht antun (klingt fast wie ein Pastor, aber ich meinte es wirklich so)

Ich empfand es als hilfreich und erleichternd eine "naive Zustimmung" an den Tag zu legen und alles, was die Ärzte mit mir machen, "gut" zu finden.

(ich bin ansonsten nicht unbedingt besonders unkritisch und naiv)

Von Simonton gibt es ein Buch, er beschreibt, dass er - als Strahlentherapeut (!!) - erkannt hat, dass eine positive Einstellung gegenüber die Thereapie ganz wesentlich ist.

Wie schon geschrieben: Ich will weder jemanden belehren noch will ich - UND DAS IST MIR GANZ WICHTIG -: jemandem sagen, er sei an seinen Nebenwirkungen selbst schuld, weil er die falsche Einstellung hat. Ich wollte nur mal einen Gedanken niederschreiben, der mir häufiger kommt, wenn von "Gift" in Bezug auf Chemo die Rede ist ...

Ansonsten bin ich gerade happy, weil ich die Ergebnisse der ersten Hälfte der Nachsorge bekommen habe und alles gut zu sein scheint ...

Ich wünsche Euch alles Gute,

viele Grüße

PantaRei
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