Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 15.08.2001, 11:38
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hiobsbotschaft

Hallo Janka

Ja vieles was ich bei Dir jetzt gelesen habe ist sozusagen ein deja-vu. Vor allem, wenn ich lese wie sich Dein Paps verhält, wenn Besuch für ihn da ist. Ich habe damals viel über Krebs gelesen (tue ich ja auch heute noch) und das Interessante war auch, dass die meisten Krebspatienten sich vor ihrer Krankheit schämen nach aussen gesehen. Sie verstecken es und verharmlosen es, es ist wie ein Selstschutzmechansimus. Weisst Du in diesem Moment vergessen sie auch was sie wirklich haben, denn man glaubt in der Zeit wo der "neutrale" Besuch da ist, wirklich an das was man erzählt. Mag sich jetzt paradox anhören, aber bei meinem Paps war das manchmal auch so. Weisst Du und wenn die Familie da ist, dann weiss man wieder was eigentlich los ist und da stimmt einen jeden Patienten traurig. Traurig schon deshalb, weil man weiss die Krankheit wächst weiter und man seine Familie irgendwann verlassen wird. Ich meine wir alle werden ja früher oder später sterben aber wir wissen ja im "Normalfall" nicht wann das ist auch gut so aber wenn Du Dich mit so einer Krankheit herumschlagen musst, dann ist das ganz schön heavy. Und dann kommt ja die Angst hinzu, die Höllenangst die ein jeder Patient durchmacht, das können wir uns nicht vorstellen. Wir leiden zwar mit ihnen und geben auch unser Bestes alles zu erleichtern und auch eine Lösung zu finden aber schlussendlich gehen sie alle alleine diesen Weg. Es ist ihr Weg ihr Kampf und ihre Entscheidung müssen wir akzeptieren, wir können sie leider nicht zwingen zu kämpfen. Ach Janka ich weiss es ist ein Hexenkessel eine solche Situation und oft weiss man nicht mehr wohin mit den Gedanken und Gefühlen.
Tips wie Dein Vater wieder zum Optimist wird kann ich Dir leider nicht geben, das muss er schon selber wollen. Ich glaube an Deiner Stelle würde ich zu Paps sicherlich heulend gehen und ihn bitten zu kämpfen und ihm immer und immer wieder sagen wie sehr ihn doch die ganze Familie bleibt, aber auch dann könnte ihm dies noch mehr Angst einjagen. Am besten ist es wenn Du bei ihm bist so redest wie Dir der Schnabel gewachsen ist und was Dir Dein Herz sagt und Dein Paps wird bestimmt reagieren......................................... .......

Ich habe jederzeit ein Ohr frei
liebe Grüsse
Biljana
Mit Zitat antworten