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Alt 18.10.2007, 14:51
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Gaby Gaby ist offline
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Registriert seit: 23.04.2005
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Standard AW: Ich benötige Hilfe

Zitat:
Zitat von Graci Beitrag anzeigen
das Blöde ist einfach, das wir es jetzt hier mit zwei Krankheiten zu tun haben,
aber ich muß mich zusammenreißen,
um mich geht es hier einfach nicht.
Gruß Gracia
Hallo Gracia,

da liegts du nun aber völlig falsch! Es geht auch um Dich, um Dich und um Deinen Mann und Du kannst Dich als Angehörige nicht ausklammern. Du bist mittendrin und Du kannst nur mit Deinem Mann gemeinsam einen Weg finden, das alles durchzustehen.
Es ist nicht dumm, sondern gut , dass dein Mann die Symptome Deiner Panikattacken kennt, da kannst du ihm nämlich nichts vormachen. Es würde auch zu nichts führen ausser zu einem Zusammenbruch deinerseits und DEN kann Dein Mann sicher am wenigsten brauchen. Rede mit ihm offen über deine Ängste, markiere nicht die starke Frau, dein Mann weiss doch sicher, dass du das nicht wirklich bist. Es geht nur gemeinsam.

Ich weiss, wovon ich schreibe. Ich hatte und habe immer noch Panikattacken, besonders heftig während der Zeit, als mein Lebensgefährte an LK mit Hirnmetastasen erkrankt war. Ich habe mich überall versucht zu informieren, je mehr ich wusste, desto grösser wurde die Panik, aber um so besser konnte ich meinen Partner unterstützen, wenn es z.B. darum ging die weiteren Behandlungen zu besprechen, zu entscheiden, was wirklich wichtig war, bei uns war es wichtig, die Lebensqualität immer in den Vordergrund zu stellen. Ich dachte auch, ich muss funktionieren, egal wie schlecht es mir geht, er soll das nicht merken.... hat er aber doch und zum Glück ziemlich schnell, schliesslich kannte er mich gut genug und dann konnte ich offen über meine Ängste reden. Es hat ihn von seiner Krankheit etwas abgelenkt, sie wurde nicht zum alleinigen Lebensmittelpunkt, unsere Partnerschaft war wichtiger.
Ich habe die Zeit auch nur mit Hammermitteln überstanden, unendlich viele Tafil und Tavor eingeworfen, um einigermassen funktionieren zu können. Was mir aber letztendlich mehr geholfen hat, war die Möglichkeit, mit meinem Partner sehr offen über alles reden zu können, miteinander zu weinen, aber auch sehr oft miteinander zu lachen, jeden Moment mit ihm so gut wie möglich zu erleben.

Das sind die Momente, an die ich mich heute gerne erinnere, wenn ich an ihn denke.

Ich wünsche Dir ganz viel solcher Momente, an die du dich einmal gerne erinnerst und ganz viele Lichtlein, die von irgendwo herkommen und vor allen Dingen, viele gute und offene Gespräche mit Deinem Mann

Es wird das einzige sein, was dir wirklich hilft

Liebe Grüße
Gaby
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