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Alt 02.10.2016, 16:54
Benutzerbild von Geli-Emilie
Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

. Liebe Freunde hier im Forum und draußen, lliebe mitlesende Familie!
Schade, dass diese Ausnahme-Anästhesist, der mich gestern Nachmittag schlafen gelegt hat, nur circa alle zwei Wochen hier mit im OP Team ist! Trotz aller Panik, die ich mittlerweile schon beim Gedanken an Narkose und OP entwickelt habe, hat er es geschafft, mich doch relativ beruhigter zur weiteren OP zu bewegen. Er ist auch Hausarzt, das heißt, er macht nicht nur seinen Job als Anästhesist. So habe ich es ihm auch geglaubt, dass bei dieser Narkose endlich alles gut lief. Sehr einfühlsam war er und hat mir die ganze Zeit beruhigendübers Gesicht gestrichen, mich an schöne Gedanken erinnertseine Assistentin meine Hände.
Alles kam mir wieder bestens vor, bis ich gegen 1:00 Uhr früh wieder ganz schlimme Schmerzen hatte und ich das Gefühl bekam, dass schon wieder der Bauchraum vollläuft. Dass der normale OP Schmerz, den andere auch empfinden, anders ist als dieser Schmerz, wenn der Baucraum voll läuft, weiß ich jetzt zu unterscheiden.
Daher hat es die NachtSchwestern sofort die Dienst habendeÄrztin informiert, die auch sehr schnell bei mir war. Zunächst hat sie mich ab gehorcht, dann hat sie Das Ultraschallgerät geholt und sehr gründlich den ganzen Bauch geschallt. Vor allen Ding konnte es mir gut erklären, was auf dem Monitor zu sehen ist. Nämlich alle Schichten der Haut bis hin zu den Faszien. Und genau diese Faszien sind mein großes Problem. Diese bilden nämlich die feste Schicht der Haut, bei mir sind sie jedoch sehr porös, nekrös. Eine Naht hätte darauf nicht halten können. So reißt die Faszienschicht gleichzeitig mit der Naht ab, und Darmschlingen finden ein Durchkommen. Deshalb hat mein Chirurg ein sog. Vicryl-Netz über die Faszienschicht gelegt und darauf eine neue Naht gesetzt.
Ich bin und bleibe weiterhin an die Vakuumpumpe angeschlossen Die Einlage in der Wunde muss jedoch jetzt anfangs alle drei Tage gewechselt werden. Dann, je nach Heilungsprozess alle vier Tage.
Da wieder alles unter Vollnarkose stattfinden muss, hat mir derAnästhesist meines Vertrauens einen internationalen Anästhesie-Ausweis gegeben, worin die Gefahren aufgelistet, wenn ich das nächste Mal in Vollnarkose gelegt werden muss und dass ich auf keinen Fall Succinylcholid und Fentanyl vertrage, keine Penicillin-Präparate und kein Ciprofloxacin.
Ich denke, trotz aller Rückschläge kann man der Klinik wirklich keinen Vorwurf machen. Denn damit hatte weder ich gerechnet, noch konnte man dies seitens der Chirurgen im Vorfeld wissen. Später ist man immer klüger. Hauptsache, Mann oder Frau sind noch lernfähig.
Auch was das Verhalten das Pflege-Personal gegenüber den Patienten betrifft, so kann man dies an dieser Stelle nur lobend hervorheben. Klar, dass man den einen oder anderen mal weniger mag. Das gehört dazu.
Schließlich konnten "wir" gegen 2:00 Uhr heute Nacht mit Erfolg "unsere" Untersuchungen beenden, und besser hätte man mir dies auch nicht erklären können als diese Ärztin heute Nacht. Die schmerzen kamen daher, dass ich das wie Vicry-Netz und den stramm sitzenden Bauchgürtel und ein abführendes Medikament falsch gedeutet hatte. War also alles in Ordnung.
Heute war ein guter Tag mit Appetit und leider sehr faden Essen.
Herzliche Grüße von Geli

Geändert von gitti2002 (02.10.2016 um 18:30 Uhr)
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