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Alt 08.08.2015, 14:35
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Liebe Gesine,

ich kann dir eigentlich auch nur sagen, dass ich dich in Bezug auf die Kinder sehr gut verstehe. Meine Tochter ist 8 und einer meiner größten Wünsche ist, sie solange begleiten zu können, bis sie auf eigenen Beinen steht. Gern natürlich auch länger. Aber ob ich je Oma werde? Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn du liest, dass wir Mütter die gleichen Ängste haben...

@Nadine,
ich empfinde genau wie du. Ich selbst erlaube mir, meine Krankheit irgendwie schön zu reden, mir Mut zu machen, mich nicht zu bemitleiden. Was ehrlich gesagt auch häufig klappt. Sobald aber andere versuchen, mich aufzubauen, denke ich "Was weißt du schon!?" Ist sicher etwas ungerecht, kommt auch drauf an, wer und wie und wie oft jemand das sagt.
Überhaupt, den Spruch "Du weißt nie, was ist. Ich könnte morgen vom Bus überfahren werden." AHHHHHH, diesen Spruch fand ich von Anfang an einfach nur unsensibel. Ich glaube nämlich, dass die wenigsten Menschen morgens aus dem Haus gehen und denken: Ich könnte heute vom Bus überfahren werden oder einen Autounfall haben. Wir dagegen denken mehr oder weniger TÄGLICH an unsere Krankheit und die Frage, wie lange wohl noch. Von daher hinkt der Vergleich meiner Meinung nach gewaltig.

Jemand (Nora?) von euch hier sagte wieder, dass wir Krebsleute aber auch intensiver leben. Die Dinge um uns herum, vor allem die Positiven, für andere Leute schon ganz selbstverständlichen Dinge, bewusster wahr nehmen. Das finde ich schön, wenn wir das können. Sicherlich kann der eine das besser, der andere weniger gut. Bei mir hängt es auch von der körperlichen Verfassung ab. Ist sicherlich meist so....

Leute, eines nervt mich zur Zeit ganz gewaltig. Meine Haare sind mir aufgrund der Ganzhirnbestrahlungen vom 23.04. bis 20.05.2015 erneut ausgegangen. Seitdem wächst ausser im Nacken dieser komische Haarstreifen absolut nichts nach!!?? Ich leide nicht unter der Glatze, es nervt einfach nur - ich weiß, ein lächerliches Problem. Aber mich wundert es so, weil letztes Jahr die Haare bereits während des zweiten Chemozyklusses unter Paclitaxel schon wieder gewachsen sind. Und diesmal habe ich bis auf Lapatinib und Letrozol (dieses aber auch erst ab 11.08. wieder) keine Behandlung. Hab mich aber auch nicht damit befasst, ob Lapatinib Haarausfall verursacht...

Ich wünsche euch allen ein schönes Restwochenende!

Herzlichst, Kerstin
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