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Alt 10.11.2015, 04:40
Mopsmaus Mopsmaus ist offline
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Registriert seit: 10.11.2015
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Standard Tageweise verwirrt

Hallo!
Seit längerem lese ich als betroffene Angehörige hier mit.
Nun möchte ich mich auch selbst einmal zu Wort melden, da mich die ganze Situation zunehmend auffrisst.

Meinem Vater (71J.) wurde Mitte Mai diesen Jahres ein Bronchialkarzinom im linken Oberlappen, mit Metastasen in Leber und Milz diagnostiziert. Stadium 4.
Aufgrund seiner unzähligen vorerkrankungen ( koronare dreigefässerkrankung, copd, Diabetes Typ 2, Struma nodosa, aortenektasie, morbus crohn...) und der dadurch eingeschränkten therapiefähigkeit wurde eine chemo mit carboplatin/vinorelbin begonnen. Unter dieser Therapie bekam er mehrere Male erythrozytenkonzentrate, da sein Körper laut Aussage der Ärzte zu schwach war, selbsttätig Blut zu bilden. Ende September wurde bei einer zwischenuntersuchung festgestellt, dass die chemo nicht angeschlagen hat und es wurde auf eine secondline chemo mit docetaxel weekly umgestellt.
Mein Vater lebt alleine, wird aber von ambulantem Pflegedienst und palliativem Pflegedienst regelmäßig betreut. Wir haben in den letzten ca. zwei Monaten immer wieder bemerkt, dass er Dinge verwechselt oder doppelt erzählt, haben dies aber nicht als allzu beunruhigend empfunden.
Nun wurde in der letzten Woche bei einer weiteren zwischenuntersuchung festgestellt, dass auch die 2. chemo nichts gebracht hat und der krebs weiter wächst. Am Freitag letzter Woche ist er dann auch noch im kh gefallen und hat sich im Gesicht nicht unerheblich verletzt. In den darauffolgenden drei Tagen war er extrem verwirrt und orientierungslos. Ich habe wirklich gedacht, es geht zu Ende und er wird nie mehr klar. Doch eben nach diesen drei Tagen totaler Orientierungslosigkeit rief er mich selbst telefonisch an und erklärte mir, dass er sich an die letzten Tage nicht erinnern könne.
Kennt jemand hier so eine ähnliche Situation?
Seine behandelnde Ärztin möchte nun ein CT des Kopfes machen, um den Zustand abzuklären. Er bleibt vorerst auf der Onkologie und wird von dort auf die Palliativstation verlegt. Er selbst möchte am liebsten wieder alleine nach Hause, was aber natürlich nicht mehr geht, da sich dieser Zustand der Orientierungslosigkeit ja jederzeit wiederholen kann.

So hart es auch klingt, ich wünsche ihm, dass er es bald geschafft hat und er sich nicht noch länger herumquälen muss. Habe richtig Angst, was für eine "kathastrophe" als nächstes passiert. 😔😔😔
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